Der Konzern Siemens Energy steht vor massiven finanziellen Problemen aufgrund des Windgeschäfts.

Im dritten Quartal musste Siemens Energy daher einen Verlust von fast drei Milliarden Euro hinnehmen. Bei Gamesa, der Wind-Tochter des Unternehmens, sieht es noch schlechter aus. Das Management rechnet mit weiteren Verlusten und einem Gesamtjahresfehlbetrag von 4,5 Milliarden Euro. Konzernchef Christian Bruch sprach von einem "großen Rückschlag" und die Belastungen im Windgeschäft seien größer als erwartet, so Bruch. Finanzvorständin Maria Ferraro schloss eine Kapitalerhöhung aus.

Zur Behebung von Qualitätsmängeln bei Landturbinen, sowie deutlich höhere Projektkosten und Aufwendungen für den Hochlauf für Meeresanlagen (Offshore), werden entsprechende Rückstellungen verbucht. Eickholt, Chef von Siemens Gamesa, monierte zu schnelle Wechselzyklen in der Branche zu größeren Windturbinen. Generell habe Gamesa ohne genügend Testen zu schnell neue Turbinen auf den Markt gebracht. Reparaturen sollen im Rahmen der normalen Service-Intervalle erfolgen und Betroffene Lieferanten sind ausgeschlossen. Auch das eigentlich Rendite trächtige Offshore-Geschäft hakt es gewaltig, hier rechnet man mit höheren Produktkosten und Verzögerungen bei der Fertigstellung der Infrastruktur. Darüber hinaus wurden noch 700 Millionen Euro für latente Steuern abgeschrieben. Für das Schlussquartal rechnet das Management mit weiteren Verlusten bei Gamesa und Belastungen in Höhe von 600 Millionen Euro.

Bei den Umsatzerwartungen ohne Währungs- und Portfolioeffekte, wurde die Prognose auf 9-11% gesenkt. Der Umsatz stieg im Konzern im dritten Geschäftsquartal um acht Prozent auf 7,5 Milliarden Euro. Der Auftragseingang legte um mehr als die Hälfte auf 14,9 Milliarden Euro zu. Einzelheiten zu den Plänen für eine Sanierung sollen auf einem Kapitalmarkttag am 21. November vorgestellt werden.