US-Regierung erwägt Zerschlagung von Google nach Monopolurteil

Die US-Regierung erwägt die Zerschlagung von Google nach einem Monopolurteil, das den Konzern wegen unlauterer Marktpraktiken verurteilt hat.

10.10.2024, 10:55
Eulerpool News 10. Okt. 2024, 10:55

Die US-Regierung zieht rechtliche Schritte zur Zerschlagung von Google in Betracht, wie das Justizministerium in einem Zwischenbericht bekanntgab. Bis zum 20. November muss die Regierung eine Empfehlung in einem langjährigen Wettbewerbsverfahren abgeben, das sich mit dem Monopol des Technologiekonzerns auseinandersetzt.

Im August erlitt Google eine bedeutende Niederlage, als ein Richter in Washington das Unternehmen wegen monopolistischer Praktiken im Bereich der Internetsuche verurteilte. Das Urteil stellte fest, dass Google durch milliardenschwere Deals, wie die Integration als voreingestellte Suchmaschine im Safari-Browser von Apple und im Firefox-Browser, seine Marktposition unrechtmäßig gesichert habe. Diese Praktiken hätten es Google ermöglicht, Preise für Werbekunden ohne negative Marktreaktionen zu erhöhen, was den Monopolstatus untermauerte.

Der Richter Amit Mehta begründete seine Entscheidung damit, dass Googles Dominanz im Suchmaschinenmarkt unlauter sei und die Wettbewerbsfähigkeit anderer Suchmaschinen beeinträchtige. Insbesondere die festen Partnerschaften mit großen Technologieunternehmen hätten die Marktkonzentration verstärkt und den Wettbewerb behindert.

Das Justizministerium prüft nun mögliche strukturelle Maßnahmen, um Googles Monopolstellung zu brechen. Dazu gehören die erzwungene Trennung von Geschäftsbereichen wie dem Web-Browser Chrome, der App-Plattform und dem Smartphone-System Android. Zudem wird darüber nachgedacht, Googles Verpflichtung zur Datenweitergabe an Konkurrenten zu verstärken, insbesondere im Hinblick auf die Nutzung von Websitedaten zur Schulung von Künstlicher Intelligenz (KI).

Google reagierte scharf auf die Berichte und kritisierte die vorgeschlagenen Maßnahmen als überzogen. In einem Blogeintrag warnte das Unternehmen vor ungeplanten Konsequenzen für Verbraucher, Unternehmen und die Wettbewerbsfähigkeit der USA. Google betonte, dass die Regierung Maßnahmen ins Auge fasse, die weit über die ursprünglich betroffenen Vertriebsdeals hinausgehen würden.

Trotz der positiven Schritte der Regierung verunsichert das Urteil weiterhin die Marktteilnehmer. Die Aktien von Alphabet, der Muttergesellschaft von Google, verloren am Mittwoch zeitweise 1,82 Prozent und schlossen bei 162,69 US-Dollar an der NASDAQ.

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