Technology

Nokia Rückzieher: Abkehr von Jahreszielen aufgrund andauernder Lizenzgebühr-Verhandlungen

Der Telekommunikationsausrüster Nokia hat seine Prognose angepasst und erwartet nun nicht mehr, seine Jahresziele zu erreichen.

Eulerpool News 3. Jan. 2024, 10:00

Der finnische Telekommunikationsausrüster Nokia musste am vergangenen Freitag eine unerfreuliche Botschaft verkünden: Das Unternehmen wird voraussichtlich nicht in der Lage sein, seine Finanzziele für das Jahr 2023 zu erreichen. Die Verhandlungen über Lizenzverlängerungen bei Nokia Technologies dauern länger als erwartet und werden nun voraussichtlich erst im Jahr 2024 abgeschlossen sein.

Dies wird sich negativ auf den Nettoumsatz, die vergleichbare operative Marge und den freien Cashflow auswirken, die alle unter den bisherigen Prognosen liegen werden. Dennoch notierten die Nokia-Aktien am ersten Handelstag des Jahres im Plus, was auf eine gewisse Gelassenheit im Markt hindeutet.

Die Aktien von Nokia notierten am ersten Handelstag des Jahres trotz der neuen Finanzziele im Plus, was dem Unternehmen sicherlich ein wenig Aufwind verlieh. Allerdings ist auch nicht alles negativ einzuschätzen, denn der Fokus auf langfristigen Wertgewinn durch die Verhandlungen über geistige Eigentumsrechte (IPR) könnte sich langfristig auszahlen. Die Citi-Analysten interpretieren Nokias Mitteilung als Zeichen dafür, dass das Unternehmen beschlossen hat, dem langfristigen Wert Vorrang vor kurzfristigen Erwartungen zu geben.

Auch ein Marktteilnehmer zeigt sich wenig überrascht von der Gewinnwarnung von Nokia: "Die Nachricht kommt nicht aus dem Nichts", sagt er. Das Unternehmen konnte aufgrund der noch nicht abgeschlossenen Verhandlungen keine vorläufigen Finanzergebnisse präsentieren, aber die Quartalsergebnisse werden voraussichtlich deutlich besser ausfallen als im Vorquartal. Allerdings werden die Ergebnisse weiterhin durch Ausgabenbeschränkungen auf Kundenseite gedrückt.

Die schlechte Nachricht kam für den Markt nicht überraschend, da Nokia bereits Anfang Dezember seinen Ausblick für die operative Marge gesenkt hatte. Es wird erwartet, dass der Anteil von Nokia an den Einnahmen von AT&T in den kommenden Jahren abnehmen wird, da der US-Telekommunikationsanbieter einen lukrativen Vertrag mit dem schwedischen Konkurrenten Ericsson abgeschlossen hat. Das Timing dieser Entscheidung war für Nokia äußerst unvorteilhaft, da das Unternehmen bereits mit schwachen Geschäftszahlen zu kämpfen hatte.

Im dritten Quartal hatte Nokia trotz anhaltender Schwierigkeiten noch den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigt. Dies hätte jedoch ein starkes viertes Quartal erfordert, insbesondere in Bezug auf die erwarteten Lizenzzahlungen aus Patentstreitigkeiten, die von den LBBW-Analysten als entscheidend für den Erfolg des Unternehmens angesehen wurden.

Als Reaktion auf die AT&T-Entscheidung haben die Citi-Analysten ihre Empfehlung für Nokia-Aktien auf "Verkaufen" herabgestuft. Obwohl die Nokia-Aktie derzeit günstig bewertet wird, befürchten die Analysten, dass der Druck auf die Aktie bei anhaltenden negativen Schätzungen zunehmen wird.

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