Intel steht unter Druck: Aktie fällt auf materiellen Buchwert

13.8.2024, 11:11

Intel steht vor großen Herausforderungen, nachdem die Aktie auf den materiellen Buchwert gefallen ist.

Eulerpool News 13. Aug. 2024, 11:11

Der US-amerikanische Halbleiterhersteller Intel hat seine Prognose für das Geschäftsjahr 2024 nach einem enttäuschenden zweiten Quartal gesenkt. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Prozent auf 12,8 Milliarden US-Dollar, und der Verlust je Aktie belief sich auf 0,38 US-Dollar. Angesichts dieser Zahlen kündigte Intel drastische Sparmaßnahmen an, darunter eine Personalreduktion um mehr als 15 Prozent und die Aussetzung der Dividende ab dem vierten Quartal 2024. Ziel ist es, insgesamt zehn Milliarden US-Dollar einzusparen.

Intel-CEO Pat Gelsinger kommentierte die Situation mit den Worten: „Unsere finanzielle Leistung im zweiten Quartal war enttäuschend, obwohl wir wichtige Meilensteine in der Produkt- und Prozesstechnologie erreicht haben.“ Er verwies auf die schwierigen Marktbedingungen im zweiten Halbjahr und betonte die Notwendigkeit, die betriebliche Effizienz zu steigern und die Transformation des Unternehmens voranzutreiben.

Die negativen Quartalszahlen und die angekündigten Maßnahmen führten zu einem massiven Kurssturz der Intel-Aktie. An der NASDAQ fiel die Aktie um 26,06 Prozent auf 21,48 US-Dollar, der größte Einbruch seit September 2000. Im bisherigen Jahresverlauf hat die Aktie über 60 Prozent ihres Wertes verloren.

Analysten weisen darauf hin, dass die Intel-Aktie nun nahe ihrem materiellen Buchwert von etwa 19,50 US-Dollar gehandelt wird. Dieser Wert, der den konservativen Buchwert ohne Berücksichtigung immaterieller Vermögenswerte darstellt, könnte als eine mögliche Untergrenze für den Aktienkurs dienen. Zum Vergleich: Die Aktien von Konkurrenten wie AMD und NVIDIA werden zu einem Vielfachen ihres materiellen Buchwerts gehandelt.

Intel sieht sich nicht nur mit finanziellen Herausforderungen konfrontiert, sondern auch mit einem sich verschlechternden Marktumfeld. Dennoch gibt es Hoffnungsschimmer: Angesichts der strategischen Bedeutung von Intel für die USA, insbesondere im Hinblick auf die Verringerung der Abhängigkeit von asiatischen Chipherstellern, könnte das Unternehmen weiterhin eine wichtige Rolle spielen.

Die Analystenstimmung gegenüber Intel bleibt jedoch skeptisch. Von den 31 von TipRanks befragten Analysten empfiehlt nur einer die Aktie zum Kauf, während 25 zu einem Halten raten und fünf zum Verkauf. Anleger können die Aktie derzeit zu einem Preis erwerben, der dem Niveau von vor 25 Jahren entspricht – eine seltene Gelegenheit bei einem so großen Technologiekonzern.

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