Die EnBW, Deutschlands drittgrößter Energieversorger, verzeichnete im abgelaufenen Jahr eine deutliche Steigerung des operativen Ergebnisses (bereinigtes Ebitda) um über 60 Prozent auf nahezu 6,4 Milliarden Euro. Ausschlaggebend für diese Entwicklung waren insbesondere die Geschäftsbereiche der thermischen Energieerzeugung, also Kohle und Gas, sowie der Handel.

Erhöhte Marktpreise und Marktschwankungen ermöglichten es dem Karlsruher Unternehmen, die erzeugten Strommengen zu wesentlich verbesserten Konditionen im Vergleich zum Vorjahr 2022 zu veräußern. Für das Jahr 2023 wird jedoch ein Rückgang des operativen Ergebnisses auf zwischen 4,6 und 5,2 Milliarden Euro prognostiziert, was unter anderem auf eine erwartete Reduzierung der Volatilität an den Märkten zurückzuführen ist.

Finanzvorstand Thomas Kusterer erläuterte, dass die außergewöhnlich positiven Ergebnisse des vergangenen Jahres im Bereich der thermischen Erzeugung und des Handels nicht ohne Weiteres in die Zukunft projiziert werden können. Als Reaktion auf die finanziell erfolgreiche Bilanz kündigte der neue Vorstandsvorsitzende Georg Stamatelopoulos an, dass EnBW die Investitionen in die Energiewende in den kommenden Jahren noch einmal deutlich aufstocken wird.

Geplant sind Bruttoinvestitionen von 40 Milliarden Euro bis 2030, von denen etwa 90 Prozent in Deutschland getätigt werden sollen. Stamatelopoulos, der vor knapp drei Wochen die Unternehmensleitung übernommen hat, beabsichtigt, EnBW strategisch weiterzuentwickeln, wobei er auf die bisherige Strategie als solide Basis setzt.

Die EnBW-Aktie verzeichnete im XETRA-Handel einen Anstieg um 0,80 Prozent auf 76,00 Euro. Stamatelopoulos, der das Ruder von seinem Vorgänger Andreas Schell übernommen hat, der den Konzern nach Meinungsverschiedenheiten über die strategische Ausrichtung verlassen hatte, betont die Wichtigkeit des beschleunigten Ausbaus erneuerbarer Energien und der Netzinfrastruktur sowie den Bau moderner Kraftwerke.