Hellofresh spürt Kundenschwund trotz Festtagszeit

Eulerpool News
·


Der versierte Anbieter von Kochboxen, Hellofresh, muss einen weiteren Dämpfer in seiner Kundenbasis hinnehmen. Der MDax-notierte Konzern offenbarte, dass im vierten Quartal die Kundschaft um 6,5 Prozent auf nur noch 6,6 Millionen aktive Nutzer geschrumpft ist. Dies verschärft den bereits im vorherigen Quartal zu beobachtenden Trend eines rückläufigen Kundenengagements. Hellofresh, einst gefeiert für sein Wachstum, nutzte die Zahl der aktiven Kunden bislang als Indikator für die Expansionskraft. In dieser Kennzahl spiegeln sich alle Kunden wider, die binnen des letzten Quartals eine Kochbox, egal ob kostenlos, preisreduziert oder zum Standardpreis, erworben haben. Doch Just in der vergangenen Woche verkündete Finanzchef Christian Gärtner, dass diese Messzahl ab dem ersten Quartal 2024 nicht länger quartalsweise kommuniziert werde. Gärtner betont, die zuverlässigeren Parameter für die Unternehmensperformance seien die Anzahl der Bestellungen, der durchschnittliche Bestellwert sowie der Umsatz. Die vergangene Woche vorgelegten provisorischen Zahlen bekräftigte das Unternehmen am Freitag erneut. Im gleichen Atemzug sägte Hellofresh an seinen eigenen Mittelfristprognosen: Das Margenziel für das operative Geschäft, welches für 2025 angesetzt war, scheint nunmehr in die Ferne gerückt. Die Reaktion am Aktienmarkt war unerbittlich – die Anteilsscheine des Kochboxenversenders büßten prompt nahezu die Hälfte ihres Wertes ein. Analysten kritisierten eine Beschädigung der Glaubwürdigkeit des Führungsduos, bestehend aus CEO Dominik Richter und CFO Gärtner. Hellofresh will nun mit einer separaten Ausweisung von Umsatz und bereinigtem operativem Ergebnis (Ebitda) für seine Kochboxen und Fertiggerichte das Ruder herumreißen und Investorenvertrauen zurückgewinnen.