Ende des Tarifstreits: Deutsche Bahn und GDL vereinbaren Frieden über Ostern

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In einer überaus erfreulichen Wendung für Reisende haben die Deutsche Bahn und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) kurz vor dem Osterfest ihren langwierigen Tarifkonflikt beigelegt. Damit ist die drohende Sorge um weitere Streiks während der Feiertage und darüber hinaus beseitigt. Nach intensiven Verhandlungen gab Bahn-Personalvorstand Martin Seiler bekannt, dass die Tarifverträge mit der GDL erfolgreich unterzeichnet wurden, wobei Gewerkschaftschef Claus Weselsky auf die Trennung der Präsentationen hinwies, die die Tiefe des Konflikts reflektiert. Eine wesentliche Errungenschaft der Abmachung ist die Einführung einer schrittweisen Arbeitszeitreduktion für Schichtarbeiter – eine hart umkämpfte Forderung der GDL. Das innovative Arbeitszeitwahlmodell bietet Mitarbeitern Flexibilität, indem es ihnen erlaubt, weniger zu arbeiten, ohne Einbußen im Gehalt, oder für nicht reduzierte bzw. zusätzlich geleistete Arbeitsstunden eine Gehaltsaufstockung von 2,7 Prozent zu erhalten. Die stufenweise Reduzierung sieht ab 2026 eine automatische Senkung der Arbeitszeit von 38 auf 37 Stunden vor, mit optionalen Weiterreduzierungen in den Jahren darauf bis hin zu 35 Stunden im Jahr 2029, sofern nicht anders vom Beschäftigten gewünscht. Zudem wurde eine Gehaltserhöhung vereinbart sowie eine einmalige Inflationsausgleichsprämie. Obwohl die GDL nicht in der Lage war, die Tarifverträge auf die Beschäftigten der Infrastruktur auszuweiten, sieht Weselsky im Erreichen der übrigen Ziele einen "Erfolg, fast auf ganzer Linie". Die Bahnreisenden können aufatmen, denn bis Ende März 2024 ist kein Bahnstreik seitens der EVG zu erwarten, und die GDL hat eine Friedenspflicht bis Februar 2026 festgeschrieben, mit vorgelagerten Gesprächen über ein Schlichtungsverfahren. Bundesverkehrsminister Volker Wissing lobte die Einigung als großartige Nachricht, zeigte sich jedoch kritisch gegenüber der Vorgehensweise im Tarifkonflikt und mahnte zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Tarifautonomie. Die Auseinandersetzung der GDL mit der Deutschen Bahn mag sich zwar beruhigt haben, doch Weselsky kündigte an, dass der Widerstand gegen das Tarifeinheitsgesetz, welches die Rechte der GDL einschränkt, weitergehen werde.
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