Einheit im Ziel trotz methodischer Differenzen – Macron betont deutsch-französischen Zusammenhalt

In der hochkomplexen Gemengelage, die die Ukraine-Krise darstellt, mag es auf den ersten Blick so scheinen, als hätten jüngste Meinungsverschiedenheiten zu spürbaren Rissen im Fundament der deutsch-französischen Allianz geführt. Doch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron unterstreicht, dass dies nicht der Fall sei. Gerade keine strategischen Divergenzen, sondern eine „sehr große Gemeinsamkeit in Bezug auf die Ziele und die Situation“ kennzeichnen das Verhältnis zu Bundeskanzler Olaf Scholz, teilte Macron mit Blick auf das kürzlich abgehaltene Berliner Treffen mit. Ein Unterschied bestehe allerdings in den herangezogenen Methoden, die durch die voneinander abweichenden strategischen Kulturen der beiden Länder geprägt seien. Nachdem ein von Macron organisiertes Ukraine-Symposium im Zeichen eines Dissenses endete und die Diskussion um den möglichen Einsatz von Bodentruppen aufkam, bekunden beide Seiten ein Interesse an einer klaren Kommunikation. Der französische Präsident gesteht ein, dass die Option militärischer Präsenz vor Ort selbstverständlich weiterhin im Raum stünde – eine Entscheidung, die Frankreich aufgrund seiner militärischen Kapazitäten treffen könnte, sollte sie notwendig werden. Zugleich betonte Macron seine Präferenz für den Dialog, um möglichen Missverständnissen zu entgegnen und die Geschlossenheit gegenüber russischen Aggressionen zu wahren. Die entschlossene Haltung des Westens gegenüber Russland gilt Macron als essentiell. Der Kremlführer Wladimir Putin dürfe mit seiner angstschürenden Rhetorik nicht erfolgreich sein, denn, so Macron, das Gegenüber ist keine unüberwindbare Großmacht. Nach dem gemeinsamen Treffen mit Scholz und dem polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk bekräftigten die drei Nationen ihren festen Zusammenhalt in der Unterstützung der Ukraine. In dieser Zeit historischer Herausforderungen bleibt der Grundtenor trotz unterschiedlicher Taktiken konsonant: Einheit in den Zielen und eine unerschrockene Verteidigung der gemeinsamen Werte.