Bundesnetzagentur präsentiert umfassenden Netzausbau für die Energiewende

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Die Zukunft der Energieübertragung in Deutschland nimmt Gestalt an: Die Bundesnetzagentur hat einen ambitionierten Plan für die Erweiterung des deutschen Stromübertragungsnetzes aufgezeigt. Der Netzentwicklungsplan Strom 2023-2037/2045, kurz NEP Strom, setzt auf den Bau neuer Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungen (HGÜ), die mit einer Leistung von jeweils zwei Gigawatt den Grundstein für die Energiewende legen sollen. Fünf dieser "elektrischen Adern", die das Land mit notwendigem Grünstrom vernetzen werden, sind in Planung. Sie sollen in strategisch bedeutsamen Nord-Süd- sowie Ost-West-Achsen den Stromfluss sicherstellen. Die Vision ist eindeutig: Bis zur Mitte des Jahrhunderts soll das Übertragungsnetz komplett auf erneuerbare Energien ausgelegt sein. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, müssen laut des NEP Strom zusätzliche 4800 Kilometer neuer Leitungen verlegt und etwa 2500 Kilometer bestehender Verbindungen verstärkt werden. Der Endausbau dieser "Stromautobahnen" wird in den Regionen durch Verteilnetze mit niedrigerer Spannung an die Verbraucher geliefert – eine logistische Meisterleistung, die den Ursprung in der Ausbauplanung des Höchstspannungsnetzes hat. Aus der Feder der Bundesnetzagentur stammt auch das Projekt P540, welches eine neue Wechselstromleitung zwischen Thüringen und Bayern vorsieht und die Versorgungssicherheit des Südens stärken soll. Dieses Unterfangen wurde nach durchdachten Berechnungen hinzugefügt, um den wachsenden Bedarf Bayerns an Übertragungskapazitäten zu decken. Klaus Müller, der Präsident der Bundesnetzagentur, betont in einer Mitteilung die gründliche Prüfung aller Projekte durch die Behörde und die Wichtigkeit der neuen Leitungen für ein klimaneutrales Stromsystem. Noch sind die genauen Verläufe der Leitungen Thema zukünftiger Planungsprozesse, während der NEP Strom lediglich die Ausgangs- und Zielorte festlegt. Ein umfangreicher Umweltbericht, welcher die Auswirkungen der geplanten Infrastrukturmaßnahmen klären soll, befindet sich derzeit in Erstellung und wird gegen Ende Mai der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Netzentwicklungsplan, der von den vier Übertragungsnetzbetreibern Amprion, TransnetBW, 50Hertz und Tennet alle zwei Jahre aktualisiert wird, dient als zentraler Baustein für ein verlässliches und zukunftsorientiertes Energienetz in Deutschland.