Zwischen den Zeilen der Vergangenheit: Honor Moores persönliche Abrechnung

  • Honor Moore schildert ihre Abtreibungserfahrung aus dem Jahr 1969 in ihrem autobiografischen Werk ‚A Termination‘.
  • Im Mai 2022 veröffentlichte sie das Buch angesichts der sich verschlechternden Frauenrechte in den USA.

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Die Amerikanerin Honor Moore beleuchtet in ihrem neuesten Werk „A Termination“ mit bemerkenswerter Ehrlichkeit ihre eigene Abtreibungserfahrung aus 1969. Als 23-jährige Doktorandin stand sie vor einer bedeutenden Entscheidung, als ihr Zustand eine Bedrohung für ihr Leben darstellen würde - so zumindest erkannte es ein Psychiater in einem kleinen Büro in New Haven. Nach eigenen Angaben wäre sie „verrückt geworden“, wenn sie das Kind hätte austragen müssen. Dies reichte aus, um die notwendige Erlaubnis zu bekommen. Nach dem Eingriff im Krankenhaus war es nicht nur ein Strauß Blumen, der sie erwartete, sondern auch ein erboster Arzt. Seine Anweisung, niemandem davon zu erzählen, hatte nicht gefruchtet. Ihre Freunde kamen sie trotz allem besuchen und brachten ihr sogar ein Sandwich. Moores Erinnerung an die Details jenes Ereignisses verblassen über die Zeit: War der Preis für die Abtreibung 2.000 Dollar? Begann der Name ihres Gynäkologen mit „B“? Was ihr jedoch sicher im Gedächtnis geblieben ist, sind die Auswirkungen. Die autobiografische Erzählung über ihr prägendes Erlebnis schrieb sie schließlich erst in ihren siebziger Jahren. Im Mai 2022, im Angesicht der sich verschlechternden Rechte für Frauen in den USA, vollendete Moore ihr Buch mit eindringlicher Eile. Was hatte die Abtreibung für sie bedeutet? Damals wusste die junge Moore nicht, dass sie sechs hochgelobte Werke in den Genres Poesie, Memoir und Biografie verfassen würde.
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