Zwangshand nach Betriebsstopp: Gazprom übernimmt Kontrolle über Bosch und Ariston in Russland

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In einer bemerkenswerten Wendung hat Russlands Präsident Wladimir Putin durch eine Dekretserklärung die russischen Ableger der weithin bekannten Haushaltsgerätemarken Ariston und Bosch unter die Zwangsverwaltung der staatlichen Gazprom Holding gestellt. Dieser Schritt folgt auf die massiven Veränderungen, die seit Kriegsbeginn die Geschäftslage der beiden Unternehmen in Russland beeinflusst haben. Die Übertragung von hundert Prozent der Unternehmensanteile an die Tochtergesellschaft Gazprom Bytowyje Sistemy fügt sich dabei in eine Reihe von Maßnahmen ein, welche die russische Regierung ergriffen hat, um Kontrolle über ausländische Firmenanteile im Lande zu behalten. Bosch, ein bedeutender Hersteller von Waschmaschinen und Kühlschränken, hatte seine Produktion in Russland frühzeitig nach Kriegsausbruch eingestellt. Bereits seit dem Sommer des vergangenen Jahres sondierte das Unternehmen Möglichkeiten für einen Verkauf seiner Aktiva im Land, wobei Berichten zufolge selbst nach einem Käufer für den Hauptsitz im moskauerischen Vorort Chimki gesucht wurde. Bis zum Ende des Jahres hatte Bosch seine Geschäftsaktivitäten weitestgehend heruntergefahren und war in der finalen Phase des Rückzugs begriffen. Das jüngste Dekret markiert somit einen weiteren kritischen Punkt in der bisherigen unternehmerischen Präsenz deutscher Haushaltsgerätehersteller in Russland, welches sich nun unter der Ägide russischer Staatsbetriebe fortsetzen könnte.
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