Zuversicht im Export: Deutsche Firmen trotzen globalen Handelsrisiken

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Inmitten einer Zeit, die von Handelshürden und zunehmendem Protektionismus geprägt ist, zeigen sich deutsche Exportunternehmen unerwartet zuversichtlich. Der Kreditversicherer Allianz Trade veröffentlichte eine frappierende Zahl: 81 Prozent der befragten deutschen Unternehmen prognostizieren für das aktuelle Geschäftsjahr anziehende Umsätze. Diese optimistische Haltung spiegelt sich auch im Weltmaßstab wider: In einer Umfrage, an der 3200 Exporteure teilnahmen – darunter solche aus Wirtschaftskraftzentren wie den USA und China – äußerten sich ebenfalls viele zuversichtlich hinsichtlich eines Umsatzanstiegs. Dieser Stimmungswandel ist bemerkenswert, betrachtet man die Zurückhaltung des vergangenen Jahres, in dem lediglich 54 Prozent der deutschen und 70 Prozent der internationalen Exporteure mit höheren Erlösen rechneten – eine Erwartung, die sich nicht bewahrheitete und in eine Handelsrezession mündete. Allerdings bleibt Allianz Trade bei den Wachstumsprognosen für den globalen Handel verhalten. Ein fulminanter Aufschwung bleibe aus, verlautbarte Ökonomin Jasmin Gröschl. Stattdessen wird eine moderate Erholung erwartet, die ab der zweiten Jahreshälfte einsetzen und gerade so die Verluste des vorangegangenen Jahres ausgleichen soll. Für das Jahr 2024 wird eine wertmäßige Steigerung des Welthandels um 2,8 Prozent antizipiert – nachdem dieser im vergangenen Jahr um 2,9 Prozent gesunken ist. Diese Zahlen liegen klar unter dem langjährigen Durchschnitt von 5 Prozent Plus. Die Analyse von Allianz Trade, die unabhängig von den jüngsten US-Strafzöllen auf chinesische Güter erfolgte, zeigt auf, dass bereits vor Ende April weltweit 921 neue handelsbeschränkende Maßnahmen verzeichnet wurden. Dies trifft insbesondere Branchen wie Eisen und Stahl, die chemische Industrie, Getreideproduktion sowie den verarbeitenden Metallsektor und die Automobilbranche. Für Deutschlands stark exportorientiertes Wirtschaftsmodell ein besonders kritischer Umstand, wie Gröschl anmerkt. Zusätzliche Sorge bereiten geopolitische Spannungen, die Lieferketten und Transportrouten bedrohen. Gröschl verweist beispielhaft auf Beeinträchtigungen im globalen Schiffsverkehr im Roten Meer. Auch die neuen Brexit-Regelungen stellen die Resilienz der Liefernetze auf die Probe.
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