Zalando expandiert nach China und setzt auf Künstliche Intelligenz

  • Zalando expandiert nach China und nutzt Künstliche Intelligenz.
  • Finanzchefin Sandra Dembeck verlässt das Unternehmen.

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Der Berliner Online-Händler Zalando profitiert weiter von seinen konsequent umgesetzten Sparmaßnahmen und konnte in den letzten drei Monaten zudem von Sportgroßereignissen wie der Fußball-EM profitieren. Um auch dauerhaft seine Kunden zu begeistern, setzt das Unternehmen nun verstärkt auf Künstliche Intelligenz (KI) und visuelle Inhalte. Überraschend kündigte Zalando zudem die Expansion nach China und den Abgang von Finanzchefin Sandra Dembeck an. Mit diesen Neuigkeiten konnte die Zalando-Aktie am Dienstagmorgen zeitweise um 3,3 Prozent zulegen. Der neue Standort in Shenzhen soll es dem Unternehmen ermöglichen, neue Verkaufswege in sozialen Medien zu erschließen. Dieses sogenannte "Social Commerce" setzt auf den Verkauf von Artikeln mithilfe von Influencern und anderen Social-Media-Techniken. Gleichzeitig plant Zalando eine intensivere Zusammenarbeit mit dem KI-Unternehmen OpenAI, das für ChatGPT bekannt ist, um generative KI beim Online-Shopping einzusetzen. Erste Erfolge sind bereits sichtbar: Visuelle Inhalte steigern die Interaktionsrate um 10 Prozent und Videoinhalte führen dazu, dass Kunden dreimal wahrscheinlicher Produkte kaufen und weniger Bestellungen zurückgeben. Finanzchefin Sandra Dembeck, die das Unternehmen seit März 2022 erfolgreich durch wirtschaftlich herausfordernde Zeiten geführt hat, gab bekannt, ihren Vertrag nicht zu verlängern. Die Suche nach einer Nachfolge sei bereits im Gange. Analysten wie Adam Cochrane von der Deutschen Bank betonen, dass Zalando unter Dembeck seine Jahresziele konsequent erfüllte und die Profitabilität steigern konnte, auch wenn dies teilweise auf Kosten des Wachstums ging. Im zweiten Quartal konnte Zalando den um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um fast ein Fünftel auf 171,6 Millionen Euro steigern. Auch der Netto-Gewinn stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 70 Prozent auf 95,7 Millionen Euro und übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Ursächlich dafür waren ein verbessertes Bestandsmanagement und geringere Logistikkosten. Dank des gestiegenen Sport-Interesses legte der Bruttowarenwert (GMV) in den letzten drei Monaten um 2,8 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro zu. Der Umsatz erhöhte sich um 3,4 Prozent auf gut 2,6 Milliarden Euro. Analystin Georgina Johanan von JPMorgan bezeichnete die Ergebnisse als solide, wies jedoch darauf hin, dass die ausbleibende Anhebung der Jahresziele und der Abgang von Dembeck das positive Bild trüben könnten. Die Umsatzprognosen für das laufende Jahr bleiben im schlechtesten Fall auf Vorjahresniveau, wobei ein Plus von bis zu fünf Prozent in Aussicht gestellt wird. Auch der bereinigte operative Gewinn (Ebit) soll von knapp 350 Millionen auf 380 bis 450 Millionen Euro steigen.
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