Zähes Ringen um eine neue Bestmarke: Dax von US-Zinspolitik gebremst

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Mit beharrlichem Blick auf Washingtons unveränderliche Zinspolitik musste der Dax am Donnerstag einen leichten Rückgang hinnehmen. Der deutsche Leitindex sank minimal um 0,10 Prozent und entfernte sich damit von der magischen Schwelle des Rekordhochs, das bei rund 17.000 Punkten liegt. Demgegenüber konnte sich der MDax mit einem Anstieg von 0,39 Prozent behaupten, während der EuroStoxx als Leitbarometer der Eurozone einen bescheidenen Zuwachs von etwa 0,1 Prozent verzeichnete. Die Hoffnung auf eine baldige Lockerung der geldpolitischen Zügel durch die US-Notenbank Fed erhielt eine Dämpfung, nachdem die Zinssätze wie antizipiert stabil blieben. Jerome Powell, der Vorsitzende der Fed, signalisierte Entschlossenheit, das momentane Zinsniveau aufrechtzuerhalten. Marktbeobachter erwarten nun frühestens bei der nächsten Versammlung im März eine mögliche Zinssenkung. Ermutigend ist jedoch, dass die Fed offenbar erfolgreich bei der Preiskontrolle agiert, ohne das Wirtschaftswachstum zu stark auszubremsen. HQ Trusts Chefökonom Michael Heise hob die FED-Mitteilung einer fortlaufend soliden Geldpolitik positiv hervor. Heise zufolge sprechen die robusten Indikatoren der US-Wirtschaft klar gegen eine verfrühte Zinskorrektur und gegen das Einstellen der Akteure am Finanzmarkt auf eine entschiedene Zinswende. Ein trübes Firmenupdate von Adidas überschattete die Einzelwerte. Nach einem Umsatzrückgang im Vorjahr und einem schrumpfenden operativen Ergebnis straften die Investoren die Aktie mit einem Rückgang von 4,0 Prozent ab. Konzernchef Björn Gulden kündigte an, dass neben ungünstigen Wechselkursverhältnissen auch die Herausforderungen in Nordamerika das laufende Jahr prägen werden. Weiterhin wurde bekannt, dass die Deutsche Bank trotz eines Gewinnrückgangs ihre Dividende erhöhen will und eine substanzielle Summe über Aktienrückkäufe an ihre Aktionäre auszahlen plant. Das Geldhaus sieht sich zu weiteren Einsparungen veranlasst, begleitet von einem Stellenabbau. Die Börsianer nahmen dieses Vorhaben wohlwollend auf – die Aktien der Bank kletterten an die Spitze des Dax. Die DWS, eine Fondstochter der Deutschen Bank, registrierte trotz Kapitalzuwächsen einen Gewinnrückgang und stellte für das neue Jahr eine konstante Gewinnlage in Aussicht. Die Anteilsscheine litten jedoch unter der Prognose und büßten als schwächster SDax-Wert 4,5 Prozent ein. Der Medizintechnikriese Siemens Healthineers meldete indessen eine Steigerung des operativen Ergebnisses und einen Umsatzanstieg, der den Erwartungen entsprach. Das Unternehmen bekräftigte seine Jahresprognose, was zu einer positiven Entwicklung ihres Börsenwerts führte. Eine schwächelnde Nachfrage in der Halbleiterbranche brachte für Siltronic, eine Beteiligung von Wacker Chemie, einfallende Umsatz- und Ergebniswerte, die jedoch im Rahmen der Zielsetzungen blieben. Die Aktie des Wafer-Produzenten verzeichnete in der Folge einen Gewinn. Im Währungssektor wurde der Euro ein wenig schwächer gegenüber dem Dollar gehandelt, nachdem die EZB ihren Referenzkurs am Vortag festgelegt hatte. Im Anleihemarkt sank die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen leicht, während sowohl der Rentenindex Rex als auch der Bund-Future minimale Gewinne verbuchten.
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