Yandex trennt sich von Russlandgeschäft: Milliardendeal unterzeichnet

Eulerpool News
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In einer überraschenden Wendung der Geschäftswelt verkündete der russisch-niederländische Technologiegigant Yandex den Verkauf seines Kerngeschäfts in Russland. Das Unternehmen, bekannt als der führende Suchmaschinenbetreiber im russischsprachigen Raum, gab den Abschluss eines Deals mit einer Investorengruppe für eine Transaktion im bemerkenswerten Wert von 4,8 Milliarden Euro bekannt. Der Verkauf folgt einem speziellen Rabattmechanismus von 50 Prozent, der von der russischen Regierung gefordert wird, um die Genehmigung des Geschäfts zu erhalten. Dieser Schritt ist offensichtlich eine Folge der Sanktionen gegen Russland und dem Niedergang von Yandex-Aktien auf westlichen Märkten als direkte Konsequenz. Die Bedingungen des Verkaufs beinhalten eine Zahlung zu gleichen Teilen in bar und in Unternehmensanteilen, wodurch der Wert des Deals besonders augenscheinlich wird. Der Verkauf des Russlandgeschäfts stellt eine strategische Richtungsänderung für Yandex dar, da dieses Segment bisher 95 Prozent des Kapitals der gesamten Yandex-Gruppe ausmachte. Dies umschließt ein breites Spektrum an Dienstleistungen, von Online-Medienstreaming über Taxiservices bis hin zu Lieferdiensten. Interessanterweise setzt sich die Gruppe von Investoren aus bekannten Namen der russischen Wirtschaft zusammen, darunter der Investmentfonds Argonaut, der zum Ölkonzern Lukoil gehört, die von IT-Mogul Alexander Tschatschawa geleitete Infinity Management, die IT-Firma IT-Elaboration unter der Leitung von Pawel Prass sowie Meridian-Servis, die vom Ölindustriellen Alexander Rjasanow geführt wird. Spekulationen, einige Käufer könnten als Strohmänner für sanktionierte Akteure agieren, wurden durch das unabhängige Internetportal "The Bell" aufgebracht. Yandex verfolgt nun einen neuen Kurs. Arkadi Wolosch, der das Unternehmen 1997 gründete und später an die New Yorker Börse brachte, hat sich deutlich von der militärischen Offensive Russlands distanziert. Mit dem Verbleib seiner Anteile an der niederländischen Muttergesellschaft plant Wolosch, nun sein Augenmerk auf die Entwicklung künstlicher Intelligenz zu legen.