Wiener Aktienmarkt mit deutlichen Gewinnen - ATX legt um 1,77 Prozent zu

Eulerpool News
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Der Donnerstag war für den Wiener Aktienmarkt ein erfolgreicher Handelstag. Der heimische Leitindex ATX konnte starke Gewinne verzeichnen und schloss 1,77 Prozent im Plus bei 3356,14 Punkten. Im Gegensatz dazu gab es an den europäischen Leitbörsen einen Stimmungswandel zu beobachten, bei dem die frühen Gewinne im Späthandel merklich eingedämmt wurden. Ein Thema, das den Handelstag dominierte, war die erwartungsgemäße Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) bezüglich des Leitzinses. Die Zinsen im Euroraum bleiben unverändert, zum zweiten Mal in Folge. Entsprechend bleibt der Leitzins, zu dem sich Banken Geld bei der Notenbank besorgen können, bei 4,5 Prozent. Die Tatsache, dass die Währungshüter keine Diskussion über eine Zinssenkung geführt hatten, wurde von internationalen Aktienanlegern offenbar negativ aufgenommen. Zu Beginn des Handels hatten vor allem gestiegene Erwartungen einer US-Zinssenkung für Auftrieb gesorgt. Am Vorabend hatte die Federal Reserve ebenfalls beschlossen, die Zinsen unverändert zu lassen, aber Notenbankchef Jerome Powell signalisierte Zinssenkungen im neuen Jahr. Am heimischen Aktienmarkt konnten Kursgewinne quer durch fast alle Branchen verzeichnet werden. Besonders stark legten Lenzing und Wienerberger zu, mit Gewinnen von 8,7 bzw. 9 Prozent. Die Titel des Leuchtenherstellers Zumtobel stiegen um 5,4 Prozent. Unter den Schwergewichten konnte voestalpine ein Plus von 5,1 Prozent verzeichnen. Im Technologiebereich zogen AT&S um 3,8 Prozent an. Auch die Papiere des Papierkonzerns Porr verzeichneten ein Plus von ebenfalls 3,8 Prozent. Unter den schwergewichteten Banken zeigte sich eine gegensätzliche Entwicklung. Während sich die Erste Group gegen den allgemeinen Trend um 2,4 Prozent verbilligte, konnten BAWAG einen Anstieg um 3 Prozent verzeichnen und die Aktionäre der Raiffeisen Bank International konnten ein Plus von 1,4 Prozent verbuchen. Im Telekommunikationssektor gab es hingegen eine negative Entwicklung. Die Aktien von Telekom Austria verbilligten sich um 1,3 Prozent. Auch europaweit präsentierte sich der Telekomsektor in schwachem Zustand. Ein Unternehmen, das mit seinen Zahlen die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich zog, war EVN. Der niederösterreichische Energieversorger konnte seinen Gewinn im Wirtschaftsjahr 2022/23 mehr als verdoppeln. Das Konzernergebnis stieg von 209,6 Millionen auf 529,7 Millionen Euro. Nach der Vorlage der Ergebnisse bekräftigte die Erste Group ihre positive Einschätzung der EVN-Aktie, die daraufhin um 3,4 Prozent zulegte. Auch DO&CO konnte sich über positive Entwicklungen freuen. Die Aktien des Caterers schlossen mit einem Plus von 1,2 Prozent bei 132,80 Euro. Die Analysten der Erste Group bestätigten ihre Kaufempfehlung ("Buy") für die DO&CO-Aktien und erhöhten das Kursziel von 147,0 auf 165,0 Euro. Die Aktien von OMV verzeichneten einen Zuwachs von 2,8 Prozent. Laut Insidern ist die Fusion der beiden Petrochemie-Sparten von OMV und des staatlichen Ölkonzerns Adnoc aus Abu Dhabi praktisch abgeschlossen. Die Vereinbarung über den Zusammenschluss von Borealis und der börsennotierten Borouge stehe kurz bevor. An Borealis sind OMV zu 75 Prozent und Adnoc zu 25 Prozent beteiligt, an Borouge halten Adnoc 54 Prozent und Borealis 36 Prozent. Das neue Unternehmen wird mit etwa 30 Milliarden Dollar bewertet, so einer der Insider.