Weltsicherheitsrat verurteilt russischen Angriff auf ukrainisches Kinderkrankenhaus

In einer Dringlichkeitssitzung des Weltsicherheitsrates in New York verurteilten zahlreiche Mitglieder das jüngste Vorgehen Russlands, nachdem bei einem Angriff auf ein Kinderkrankenhaus in der Ukraine Zivilisten ums Leben gekommen waren. Die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield äußerte ihre Empörung: „Wir sind heute hier, weil Russland, ständiges Mitglied des Sicherheitsrats, der derzeitige Präsident des Sicherheitsrats, ein Kinderkrankenhaus angegriffen hat - und es läuft mir sogar kalt den Rücken runter, wenn ich diesen Satz ausspreche.“ Russland hat im Juli turnusgemäß den Vorsitz des Rates inne. Die britische Botschafterin Barbara Woodward fügte hinzu, Russlands Verhalten sei "eine Schande für den Sicherheitsrat und insbesondere für den Vorsitz der Präsidentschaft." Frankreichs Vertreter Nicolas de Rivière bezeichnete den Vorfall als „weiteren Eintrag in eine Liste von Kriegsverbrechen“, für die Russland zur Verantwortung gezogen werden müsse. Chinas stellvertretender Botschafter Geng Shuang äußerte sich in vorsichtigerem Ton und vermied es, Moskau direkt zu kritisieren. Gleichwohl betonte er, dass die jüngsten Kämpfe sich verschärft hätten und es immer wieder zu brutalen Angriffen gekommen sei, was schwere Opfer zur Folge hatte. „China ist darüber zutiefst beunruhigt," sagte er. Der Direktor des angeschlagenen Kinderkrankenhauses, Wolodymyr Schownir, berichtete eindringlich von den Geschehnissen und schilderte den Moment des Einschlags und der Explosion in der Klinik als „wirkliche Hölle“. Der Angriff, der am Montag stattfand, führte zu schweren Schäden am Krankenhaus. Offiziellen Angaben zufolge wurden mindestens zwei Erwachsene getötet, darunter eine Ärztin, und 32 Menschen verletzt, darunter acht Kinder. Insgesamt verloren bei dem russischen Angriff, der auch Wohnhäuser in Kiew zerstörte, mehr als 30 Menschen ihr Leben.