Wechsel an der Cum-Ex-Front: Brorhilker nennt klar die Gründe für ihren Abgang

Eulerpool News
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Nach mehr als einem Jahrzehnt als leitende Ermittlerin im komplexen Geflecht der Cum-Ex-Geschäfte nimmt Brorhilker ihren Hut. In einer klaren Stellungnahme bringt sie ihre Frustration zum Ausdruck: Das System sei darauf ausgelegt, die kleinen Akteure zu sanktionieren, während die großen Fische mit genügend monetären Mitteln und den passenden Verbindungen oftmals ungeschoren davonkommen. Diese Praxis trifft, wie Brorhilker betont, auf eine Justiz, deren Ressourcen und Strukturen nicht ausreichend gestärkt sind, um dem entgegenzuwirken. Ihre Schelte setzt sich fort: Brorhilker moniert den ausbleibenden politischen Rückhalt für die erforderlichen Ermittlungen und dekliniert damit die implizite Kritik am politischen System. Nicht selten geriert sich das Schauspiel auf der politischen Bühne als Farce: Politiker unterschiedlicher Couleur üben sich in vehementer Kritik an den Defiziten in der strafrechtlichen Aufbereitung der Cum-Ex-Affären. Ein Tadel, der aber zumeist dann ausbleibt, wenn die eigenen Parteimitglieder am Ruder der Verantwortung stehen. Somit legt Brorhilker den Finger in Wunden, die tiefer als die bloßen Unzulänglichkeiten der Justiz zu liegen scheinen.