Warren Buffett setzt auf Chubb: Ein strategischer Schachzug

  • Berkshire Hathaway hat massiv in Chubb Aktien investiert.
  • Chubb zeichnet sich durch exzellentes Risikomanagement und starke finanzielle Performance aus.

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Seit Warren Buffett 1965 die Führung von Berkshire Hathaway übernommen hat, hat er den Anlegern eine durchschnittliche jährliche Rendite von 19,8 % beschert. Diese beeindruckende Bilanz weckt seit jeher großes Interesse an den quartalsweisen Berichten von Berkshire Hathaway, in denen die neu erworbenen und verkauften Aktien offengelegt werden. In den vergangenen drei Quartalen hat Berkshire Hathaway massiv in Aktien von Chubb investiert. Zum 31. März 2024 hielt Berkshire 26 Millionen Aktien, was einem Wert von rund 7,2 Milliarden US-Dollar entspricht. Doch was macht Chubb zu einer so attraktiven Investition? ### Warum Buffett auf Versicherungen setzt Buffetts Begeisterung für die Versicherungsbranche geht bis in seine Studienzeit an der Columbia Business School zurück. Unter der Anleitung von Benjamin Graham, der 1948 in GEICO investierte, erkannte Buffett das Potenzial dieses Sektors. Als er 1965 Berkshire Hathaway übernahm, war dies noch ein strauchelndes Textilunternehmen. Zwei Jahre später markierte die Übernahme des Versicherungsunternehmens National Indemnity einen Wendepunkt in der Geschichte von Berkshire Hathaway. Der kontinuierliche Cashflow aus der Versicherungsbranche macht diese Unternehmen zu attraktiven Investitionen. Jüngste Beispiele für Buffetts Strategie sind die Übernahme von Alleghany für 11,6 Milliarden US-Dollar und der Besitz von renommierten Versicherungsunternehmen wie GEICO und dem Berkshire Hathaway Reinsurance Group. ### Chubb: Kompetenz im Risikomanagement Chubb zählt zu den weltweit größten Sach- und Unfallversicherern und bietet eine breite Palette an Policen an, von Kfz- über Wohngebäude- bis hin zu Agrarversicherungen. Das Unternehmen überzeugt durch ein ausgezeichnetes Risikomanagement, wie der kombinierte Schaden-Kosten-Satz verdeutlicht. In den letzten zwei Jahrzehnten lag Chubbs durchschnittlicher kombinierter Satz bei 90,8 %, deutlich unter dem Branchenschnitt von 100 %. Diese Effizienz bedeutet mehr freien Cashflow zur Zahlung von Dividenden, zum Aktienrückkauf oder zur Investition in Aktien und Anleihen. Ein weiterer Vorteil von Versicherungsunternehmen ist die Möglichkeit, Prämien im Voraus zu kassieren und diese vor der Auszahlung von Schadensfällen zu investieren. Chubb verfügt über ein Anlageportfolio im Wert von 113 Milliarden US-Dollar, hauptsächlich in festverzinsliche Wertpapiere investiert. Allein im letzten Jahr erzielte das Unternehmen 4,9 Milliarden US-Dollar aus Anlageeinnahmen, ein Anstieg von 32 % gegenüber dem Vorjahr. ### Chubbs Perspektiven trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten Die projizierten Zinssenkungen der Federal Reserve könnten kurzfristig negative Auswirkungen auf Chubbs Anlageportfolio haben. Doch einige Marktteilnehmer, wie Howard Marks von Oaktree Capital Management, glauben, dass die Zinsen länger hoch bleiben könnten. Sollte dies zutreffen, könnte Chubb von höheren Anlageeinnahmen profitieren. Auch JPMorgan Chase CEO Jamie Dimon warnte vor anhaltenden inflationären Kräften. Chubb ist jedoch gut aufgestellt, um sich an steigende Kosten anzupassen, was das Unternehmen auch in Zukunft attraktiv macht. Mit Warren Buffett am Ruder bleibt Berkshire Hathaway eine feste Größe im Investmentuniversum, und die jüngste Wette auf Chubb könnte einmal mehr ein Volltreffer sein.
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