Walt Disney übertrifft Erwartungen trotz Herausforderungen im Freizeitsegment

Walt Disney hat am Mittwoch seine Quartalsergebnisse veröffentlicht und dabei die Erwartungen der Wall Street übertroffen. Dies ist vor allem dem Erfolg des Animationsfilms „Inside Out 2“ zu verdanken, der die rückläufigen Gewinne in den Freizeitparks ausgleichen konnte. Das Betriebsergebnis der Unterhaltungssparte verzeichnete im Vergleich zum Vorjahr nahezu eine Verdreifachung. Erstmals erzielten die kombinierten Streaming-Dienste Disney+, Hulu und ESPN+ einen Gewinn. Im Gegensatz dazu verzeichnete der Experiences-Bereich, der unter anderem Freizeitparks und Konsumgüter umfasst und mehr als die Hälfte des Gesamtgewinns ausmacht, einen Rückgang des Betriebsergebnisses um 3%. Disney warnte, dass die Nachfrage in den US-amerikanischen Parks auch in den kommenden Quartalen moderat bleiben könnte. Das Betriebsergebnis der Freizeit-Sparte dürfte im dritten Quartal des Geschäftsjahres im mittleren einstelligen Prozentbereich niedriger ausfallen als im Vorjahreszeitraum, so das Unternehmen. Die bereinigten Gewinne je Aktie erreichten im dritten Geschäftsquartal 1,39 Dollar und übertrafen damit die Schätzungen der Analysten von 1,19 Dollar, laut Daten von LSEG. Der Umsatz stieg um 4% auf 23,2 Milliarden Dollar und lag damit über den Prognosen von 23,1 Milliarden Dollar. CEO Bob Iger lobte den Erfolg der Unterhaltungssparte, in der die Streaming-Dienste einen Gewinn früher als erwartet erzielten. „Wir sind zuversichtlich, dass wir durch unsere Sammlung einzigartiger und kraftvoller Assets weiterhin das Gewinnwachstum vorantreiben können,“ sagte Iger in einer Erklärung. Iger arbeitet daran, Disney nach Milliardenverlusten durch Streaming-Bemühungen, den Rückgang des traditionellen Fernsehens und einer schwierigen Phase für das legendäre Filmstudio wieder aufzubauen. Das Filmstudio zeigt Anzeichen eines Aufschwungs. „Inside Out 2“ erzielte 1,6 Milliarden Dollar an weltweiten Ticketverkäufen, und „Deadpool & Wolverine“, das im aktuellen Quartal debütierte, brachte mehr als 850 Millionen Dollar ein. „Nach mehreren Jahren von Fehlgriffen und verhaltenen Erfolgen hat Disney nun innerhalb von anderthalb Monaten den umsatzstärksten Animationsfilm aller Zeiten und die größte Eröffnung eines R-Rated-Films erreicht,“ schrieb MoffettNathanson-Medienanalyst Robert Fishman vor der Veröffentlichung von Disneys Quartalsergebnissen. Ob diese Erfolge eine Rückkehr zur alten Form darstellen, bleibe abzuwarten, sagte Fishman. Die bevorstehende Filmliste sei jedoch „voller hoch verlässlicher“ Titel, darunter „Moana 2“ und Barry Jenkins‘ „Mufasa: The Lion King“. Die Unterhaltungssparte, die Film, Fernsehen und Streaming umfasst, meldete ein Betriebsergebnis von 1,2 Milliarden Dollar im Quartal. Die Streaming-Dienste Disney+, Hulu und ESPN+ erzielten einen Betriebsgewinn von 47 Millionen Dollar. Im Sports-Bereich, der das ESPN-Netzwerk und Star India umfasst, erreichte das Betriebsergebnis 802 Millionen Dollar, was einem Rückgang von 6% im Vergleich zum Vorjahr entspricht, da die Kosten für die Übertragung von Cricket-Spielen stiegen. Die Freizeit-Sparte meldete ein Betriebsergebnis von 2,2 Milliarden Dollar. Während die Nachfrage in den heimischen Parks nachließ, erzielten Kreuzfahrtschiffe, Konsumgüter und einige internationale Parks „verbesserte Ergebnisse“, so Disney.