Wall Street erholt sich: Investmentbanken verzeichnen besten Quartalsabschluss seit zwei Jahren

  • Investmentbanken verzeichnen ein überraschend starkes Wachstum im Q2.
  • Gebühreneinnahmen stiegen auf 8,2 Milliarden USD, ein Anstieg von 40% im Vergleich zum Vorjahr.

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Die großen Investmentbanken an der Wall Street haben im zweiten Quartal des Jahres ein überraschend starkes Wachstum bei den Einnahmen aus dem Investmentbanking verzeichnet. Goldman Sachs, JPMorgan Chase, Morgan Stanley, Bank of America und Citigroup meldeten gemeinsam Gebühreneinnahmen von 8,2 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und der höchste Wert seit Anfang 2022. Alle Banken, mit Ausnahme von Goldman Sachs, übertrafen die Erwartungen bei den Einnahmen aus dem Investmentbanking. Sharon Yeshaya, Finanzchefin von Morgan Stanley, äußerte sich optimistisch und sprach von den "Anfangsphasen eines Investitionsbanking-Aufschwungs". Diese Aussicht teilt auch David Solomon, CEO von Goldman Sachs. UBS-Analyst Brennan Hakwen betonte, dass diese positiven Zahlen hervorragend zur aktuellen Erzählung eines wieder auflebenden Kapitalmarkts passen. Sämtliche der großen fünf Investmentbanken übertrafen in den letzten drei Monaten den S&P 500 Index, was das Vertrauen in die Branche weiter stärkt. Ted Pick, CEO von Morgan Stanley, prognostizierte eine mehrjährige Wachstumsphase im Investmentbanking, unterstützt durch einer Vielzahl von neuen Deals, die laut Goldman Sachs einen signifikanten Anstieg im Auftragsbestand verzeichneten. Auch JPMorgan CFO Jeremy Barnum sprach von intensiveren Gesprächen mit Kunden über bevorstehende Transaktionen. Besonders deutlich zeigte sich das Wachstum bei Gebühren aus Schuldverschreibungs-Deals, die im Jahresvergleich um mehr als 50 Prozent auf 3,7 Milliarden US-Dollar zulegten. Citi und Morgan Stanley waren hierbei die größten Nutznießer, mit einem Anstieg der Gebühren um 90 bzw. 70 Prozent. Im Bereich Aktienemissionen und M&A-Transaktionen stiegen die Einnahmen ebenfalls, wobei der Börsengang der südkoreanischen Online-Comic-Plattform Webtoon Entertainment und das geplante IPO von Ardent Health Partners wesentliche Beiträge leisteten. JPMorgan und Goldman verzeichneten starke Einnahmen aus Aktienangeboten, und obwohl das M&A-Geschäft nur moderat zulegte, zeigt sich ein Aufwärtstrend bei hochvolumigen Deals wie Exxons 60-Milliarden-Dollar-Erwerb von Pioneer. Analysten bleiben jedoch skeptisch, ob dieser Aufschwung von Dauer sein wird. Vergangenes Jahr vermeldeten Wall-Street-Exekutives bereits Anzeichen einer Erholung, doch blieben die Erträge anschließend lange Zeit historisch niedrig. Ungeachtet dessen zeigte sich Morgan Stanleys Pick überzeugt: "Jetzt sehen wir eine Beruhigung der Inflationszahlen und eine Normalisierung der Zinsen."
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