Wacker Chemie zeigt Zuversicht trotz Marktunwägbarkeiten

  • Wacker Chemie zeigt trotz schwierigen Marktumfelds Optimismus und verzeichnet positive Entwicklungen in einigen Geschäftsbereichen.
  • Die Aktien des Unternehmens verloren nach einer Analysten-Telefonkonferenz stark an Wert, obwohl es keine neuen negativen Informationen gab.

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Im angespannten Geschäftsumfeld der chemischen Industrie zeigt sich Wacker Chemie optimistischer als zuletzt. Der Konzern verzeichnet eine verbesserte Auftragslage und einen Nachfrageanstieg in spezifischen Bereichen, wie Konzernchef Christian Hartel anlässlich der aktuellen Quartalszahlen betonte. Besonders gut entwickelten sich die Geschäfte mit Silikonen, beispielsweise bei Industrielacken, Beschichtungen und Textilien. Dem gegenüber steht jedoch das stark unter Druck geratene Geschäft mit Solar-Polysilizium. Hartel bestätigte die Jahresziele und erwartet ein operatives Gewinnniveau im oberen Bereich der avisierten Spanne. Für 2024 peilt der Konzern einen Umsatz von 6 bis 6,5 Milliarden Euro an, wobei der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zwischen 600 und 800 Millionen Euro liegen soll. Die Analystenprognosen spiegeln diese optimistischen Erwartungen wider, indem sie eher das obere Ende der Gewinnspanne anvisieren. Das Polysilizium-Geschäft wurde gesondert hervorgehoben. Obwohl der operative Gewinn hier im Jahresvergleich stark zurückging, zeigte sich eine Erholung im Vergleich zum Vorquartal, bedingt durch höhere durchschnittliche Verkaufspreise und gesunkene Energiekosten. Während sich das Geschäft mit Solar-Polysilizium schwierig gestaltet, lief das Segment zur Herstellung von Computerchips besser. Im zweiten Quartal verbuchte der MDax-Konzern bei einem Umsatzrückgang von 16 Prozent auf 1,47 Milliarden Euro ein Ebitda von über 160 Millionen Euro, was einem Rückgang von 37 Prozent im Jahresvergleich entspricht, jedoch über den Erwartungen der Analysten liegt. Der Gewinn sank hingegen um mehr als 70 Prozent auf 34,8 Millionen Euro. Trotz dieser grundsätzlich positiven Entwicklungen gerieten die Aktien von Wacker Chemie während eines Analystengesprächs am Nachmittag stark unter Druck und verloren über sieben Prozent, was sie auf den tiefsten Stand seit Januar sinken ließ. Laut Analyst Oliver Schwarz von Warburg Research gab es in der Telefonkonferenz jedoch keinen konkreten Anlass für den deutlichen Kursrutsch. Die Unsicherheit bezüglich der Umstellung im Polysilizium-Geschäft auf neue Kunden außerhalb Chinas war bereits bekannt und sollte keine Überraschung darstellen.
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