Vorsichtiges Tasten an den europäischen Aktienmärkten

Eulerpool News
·


An der europäischen Börsenfront wird Besonnenheit großgeschrieben: Mit der Erwartung wichtiger Wirtschaftsdaten aus dem EU-Raum und der weltwirtschaftlichen Führungsmacht USA in den nächsten Tagen, legen die Investoren eine gewisse Zurückhaltung an den Tag. Ungeachtet dessen bleibt der Grundton am Markt zuversichtlich. So verweilen die Indizes auf beachtlichen Standpunkten, wie der EuroStoxx 50, der es bis auf das Niveau der Jahrtausendwende geschafft hat – und Experten richten ihren Fokus zunehmend auf die Frage des "Wann" und nicht mehr des "Ob" in Bezug auf Zinssenkungen durch die großen Notenbanken, motiviert durch den jüngsten Rückgang der Inflationszahlen. Dies stellt Aktien als eine zunehmend attraktivere Anlageform als Anleihen in den Vordergrund. Die Mittagsnotierungen zeigen: Der EuroLeitindex verlor marginal um 0,12 Prozent auf 4879,80 Punkte. Frankreichs Cac 40 tendierte ebenfalls leichter und gab 0,08 Prozent auf 7941,69 Punkte nach. Die Verluste traten deutlicher beim britischen FTSE 100 zutage, der um 0,59 Prozent auf 7637,71 Punkte zurückging. Vor dem Erscheinen neuer Inflationszahlen steigt außerdem die Spannung im Hinblick auf die bevorstehende US-Datenfreigabe zum Wirtschaftswachstum des vierten Quartals, die die Märkte beeinflussen könnte. Unter den Unternehmensaktien in Europa sorgten auch Quartalsberichte und Zukunftsprognosen für rege Aufmerksamkeit. Mit einem stattlichen Plus von 6,3 Prozent reüssierte das norwegische Unternehmen Nel. Der Wasserstoffspezialist punktete mit seinen Quartalsergebnissen und dem Plan, seine Tankstellensparte Fueling auszugliedern und so zwei fokussierte Marktakteure zu formen. In der Schweiz sorgte Alcon mit einem positiven Ausblick und einer erhöhten Dividendenausschüttung für Anlegerfreude, was einem Kursanstieg von 5,5 Prozent gleichkam. Derweil legten Vodafone in London um 1,6 Prozent zu, während Swisscom in Zürich minimale Verluste von 0,3 Prozent hinnehmen musste. Swisscom steht kurz vor dem Abschluss zur Übernahme der italienischen Geschäftsaktivitäten von Vodafone gegen ein Transaktionsvolumen von 8 Milliarden Euro. Unter den weiteren Unternehmen verbuchten Reckitt, Just Eat Takeaway und ASM International Verluste. Reckitt enttäuschte mit sinkenden Umsätzen und verfehlten Jahreszielen, was die Aktie um etwa 12 Prozent fallen ließ. Just Eat Takeaway, die eine verhaltene Vorschau präsentierten, konnten nur leicht mit einem stärker als angenommenen Cashflow punkten – dennoch fiel die Aktie um 6,5 Prozent. Bei ASM International sorgten verpasste Quartalsziele und eine trübe Aussicht für den Jahresanfang für ein Kursminus von 3,3 Prozent, was den europäischen Technologie-Sektor um 1,2 Prozent schwächte. Ein Einbruch um 24 Prozent ereilte Halfords nach der Anpassung seiner Gewinnprognose für 2024 und der Prognose eines stagnierenden Gewinnwachstums im Folgejahr.