Vorsichtige Gewinne an europäischen Märkten vor US-Inflationsdaten

Eulerpool News
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An den europäischen Börsen wurde der Handelstag mit gedämpftem Optimismus bestritten, wobei die Anleger im Bann der bevorstehenden US-Verbraucherpreisdaten standen. Der positive Impuls von anziehenden US-Futures konnte nur eine verhaltene Kauflaune bewirken, sodass der EuroStoxx 50 leichte Zugewinne verzeichnen konnte und zur mittäglichen Stunde um 0,15 Prozent auf 4937,69 Zähler anstieg. Der Markt in Frankreich verharrte indes nahezu bewegungslos, während der britische FTSE 100 einen deutlicheren Aufschwung von einem Prozent auf 7746,37 Punkte erlebte. Dies wurde unter anderem durch britische Arbeitsmarktberichte begünstigt, welche die Angst vor einer restriktiveren Geldpolitik der Bank of England milderten. Zudem verliehen steigende Rohstoffpreise der Börse Rückenwind. Entscheidend für die Börsenstimmung sind die im Laufe des Tages erwarteten Informationen zur Inflation in den USA, ein Ereignis, dem Marktteilnehmer mit einer gewissen Spannung entgegensehen. Christian Henke, Analyst bei IG, warnt vor den potentiellen negativen Folgen, sollten die Daten eine höhere Teuerungsrate aufweisen, was eine mögliche Verspätung der ersten Zinssenkung der US-Notenbank nach sich ziehen könnte. Dieses Szenario wird durch Aussagen von Volkswirten der Landesbank Helaba gestützt, die eine anhaltende Wartezeit auf eine stabile Inflationsrate von zwei Prozent beteuerten und auf die steigende Tendenz der Unternehmen verwiesen, ihre Preise hochzuschrauben. Dementsprechend wird eine erhöhte Vorsicht von den Analysten empfohlen. Die Lage bei den einzelnen Wertpapieren blieb weitgehend unauffällig, und auch Unternehmenszahlen lieferten nur vereinzelt Impulse. Die Aktien von Generali reagierten mit einem moderaten Zuwachs von 0,9 Prozent auf die Veröffentlichung eines Rekordgewinns, obwohl der italienische Versicherungskonzern seinen Jahresüberschuss deutlich auf 3,7 Milliarden Euro steigern konnte. Positiv äußerten sich mehrere Branchenbeobachter auch über die ausgeschüttete Dividende des Unternehmens. Gleichfalls schien die Technologiebranche nur am Rande auf die starken Ergebnisse von Oracle zu reagieren, die nachbörslich für Aufsehen gesorgt hatten. SAP konnte immerhin ein leichtes Plus verzeichnen, was Händlern zufolge auf den Boom der KI-Nachfrage zurückzuführen sei, einem Bereich, in dem auch SAP relevante Innovationen zu bieten hat.