Vorsichtige Anleger und fallende Luxusgüterwerte prägen den europäischen Aktienmarkt

  • Europäische Aktienmärkte zeigen sich zurückhaltend im September.
  • Technologiesektor leidet, defensive Werte gefragt.

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Die Investoren zeigten sich am Donnerstag in Bezug auf europäische Aktien zurückhaltend, während der schwache September seinem Ruf als schwieriger Börsenmonat weiterhin gerecht wurde. Der Rückgang, der am Dienstagnachmittag begann, verlor jedoch an Dynamik. Der EuroStoxx 50 fiel um 0,28 Prozent auf 4834,38 Punkte und erreichte damit seinen niedrigsten Stand seit Mitte August. Trotz des Rückgangs lag er weiterhin über der wichtigen 200-Tage-Linie, die nach wie vor nach oben zeigt. Außerhalb der Eurozone konnte der britische FTSE 100 mit einem minimalen Plus von 8.279,72 Punkten abschließen, während der Schweizer SMI um 0,56 Prozent auf 12.107,70 Punkte fiel. Im Hinblick auf den Nachmittag richten sich alle Augen auf den ISM-Einkaufsmanagerindex für den US-Dienstleistungssektor, nachdem eine ähnliche Kennzahl für die Industrie den Kursrückgang am Dienstag ausgelöst hatte. Zum Wochenschluss werden in den USA die aktuellen Arbeitsmarktdaten erwartet, die entscheidend für die Stimmung der Anleger sind, die zwischen Konjunktursorgen und Hoffnungen auf Zinssenkungen schwanken. "Die Saisonalität trägt derzeit zur getrübten Stimmung bei", erklärten die Experten der UBS angesichts der Kursverluste im September der vergangenen Jahre. Besonders im Technologie-Sektor, der in dieser Woche starke Verluste erlitt, rechnen sie mit anhaltenden Schwankungen. Diese könnten jedoch auch als attraktive Einstiegsgelegenheiten für Anleger dienen. Der europäische Technologiesektor gab am Donnerstag weiter nach und erreichte ein Vier-Wochen-Tief. Im Gegensatz dazu waren defensive Anlagemöglichkeiten erneut gefragt. Versorger und Immobilienunternehmen führten die Sektorwertung an und erreichten jeweils Höchststände seit 2022. Im Immobiliensektor entsteht Aufbruchstimmung durch die Aussicht auf sinkende Zinsen, welche ebenfalls den kapitalintensiven Versorgungsunternehmen zugutekommt. Am Ende des EuroStoxx-Rankings fanden sich die Luxusgüterwerte, angeführt von Hermes mit einem Rückgang von 4,7 Prozent. Die Branche leidet seit Tagen unter schwachen Perspektiven in China, einem wichtigen Absatzmarkt. Die Aktien von Air Liquide fielen um 2,3 Prozent, nachdem Morgan Stanley sie negativ eingestuft hatte. Analyst Thomas Wrigglesworth warnt vor einem zyklischen Abschwung, der in der aktuellen Bewertung der Aktie nicht berücksichtigt werde. Positiv ins Blickfeld rückten die Aktien von Edenred, die in Paris um drei Prozent zulegten. Auch hier sprach Morgan Stanley eine Hochstufung auf "Overweight" aus. Für Aufsehen sorgten in London die Aktien von Asos mit einem Kurssprung um 16 Prozent. Der Online-Modehändler verkündete den Verkauf der Mehrheitsanteile an Topshop und Topman für 135 Millionen Pfund, was laut Matthew Abraham von der Berenberg Bank erhebliches Kapital freisetzt, das der Unternehmensstrategie zugutekommen könne.
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