Vorsichtige Anleger an der Wall Street vor Quartalsberichten von Microsoft und Alphabet

Die Anleger an der Wall Street sind vorsichtig, da möglicherweise marktbewegende Quartalsberichte von Microsoft und der Google-Mutter Alphabet anstehen. Die wichtigsten Indizes befinden sich bereits auf Rekordniveau und die Luft nach oben ist daher dünn. Zudem steht am nächsten Tag die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed auf der Agenda. Von den dazugehörigen Kommentaren erhoffen sich die Marktteilnehmer wegweisende Signale für die in diesem Jahr erwarteten Zinssenkungsschritte. Im frühen Handel gab der Leitindex Dow Jones Industrial um 0,09 Prozent auf 38.298,62 Punkte nach. Der S&P 500 stieg kurzzeitig auf ein Rekordhoch und gab dann um 0,12 Prozent auf 4.921,85 Punkte nach. Der technologielastige Nasdaq 100 verlor 0,39 Prozent auf 17.528,05 Punkte. Die DZ Bank rechnet damit, dass die Fed bei ihrer Zinsentscheidung am Mittwoch im späten US-Handel und ihren Äußerungen zu den erwarteten Zinssenkungen enttäuschen wird. Die Wetten auf eine deutlich expansivere Geldpolitik seien übertrieben, da das Wachstum und der Arbeitsmarkt robust blieben, so Analystin Birgit Henseler. Sie erwartet einen ersten Zinsschritt erst im Juni. Angesichts der robusten Konjunkturdynamik und der anhaltend hohen Inflationsraten könne sich die Fed mit der Zinswende Zeit lassen, ist sie überzeugt. Die aktuellen Daten vom Immobilienmarkt und zum Verbrauchervertrauen hatten kaum Auswirkungen auf die Stimmung der Anleger. Allerdings hat sich das Verbrauchervertrauen laut dem Marktforschungsinstitut Conference Board im Januar zum dritten Mal in Folge verbessert und ist auf ein Zwei-Jahres-Hoch gestiegen. Vor den Quartalsberichten von Microsoft und Alphabet erreichte die Aktie des Software-Giganten ein Rekordhoch. Analyst Brad Sills von der Bank of America erwartet dank Azure und M365 einen Umsatzsprung von 17 Prozent im Jahresvergleich im zweiten Geschäftsquartal. Das wäre das höchste Wachstum seit zwei Jahren. Die Alphabet-Papiere hatten tags zuvor ihren bisher höchsten Stand erreicht. Auch von der Google-Mutter werden starke Zahlen erwartet. Aktuell gaben die A- und C-Aktien um jeweils 0,5 Prozent nach. Der Autobauer General Motors überzeugte mit seinem Quartalsbericht. Die Aktien stiegen daraufhin um 6,8 Prozent. Die Papiere des Konkurrenten Ford wurden ebenfalls mitgezogen und gewannen 1,6 Prozent. General Motors verdiente im vergangenen Quartal unerwartet gut und ist auch optimistisch für das neue Jahr. Die Anteile von Pfizer hingegen gaben um 1,3 Prozent nach. Nach dem Rekordjahr 2022 hat die gesunkene Nachfrage nach Covid-Medikamenten und -Impfstoffen dem US-Pharmakonzern einen Umsatz- und Gewinneinbruch beschert. Die Aktien von United Parcel Service (UPS) verzeichneten einen Rückgang von 8,0 Prozent. Auch die Aktien des Paketdienstes FedEx wurden davon belastet und verloren 2,4 Prozent. Trotz mehrfacher Senkung des Umsatzziels für 2023 verfehlte UPS das Ziel aufgrund geringerer Sendungsmengen. Konzernchefin Carol Tomé geht nun mit geringeren Erwartungen als von Experten im Schnitt prognostiziert ins neue Jahr.