Vorsicht vor dem Zinsentscheid: US-Märkte gehen auf Tauchstation

Eulerpool News
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An den Finanzplätzen in New York herrscht eine spürbare Zurückhaltung, da die Anleger am Tag vor der erwarteten Zinsentscheidung durch die US-Zentralbank eine abwartende Haltung einnehmen. Marktbeobachter registrieren eine sinkende Risikobereitschaft, die sich nicht nur in den Aktienmärkten, sondern ebenso in der Korrektur der Kurse digitaler Währungen widerspiegelt. Nach einem freundlichen Wochenstart zeichnen sich leichte Verluste für die wichtigsten Börsenindizes ab. Vor Handelsbeginn werden für den Dow Jones Industrial ein Rückgang von 0,2 Prozent prognostiziert. Die Tendenz für das techniklastige Nasdaq 100-Portfolio zeigt sogar ein Minus von 0,7 Prozent an, wodurch die kürzlich erreichten Höchststände in weitere Ferne rücken. Die Spannung ist greifbar, da die Finanzwelt den bevorstehenden Federal Reserve Zinsentscheid erwartet. Obgleich eine Zinssenkung nicht zur Diskussion steht, richtet sich das Interesse insbesondere auf die Möglichkeit einer ersten geldpolitischen Lockerung, die für Juni von einer knappen Mehrheit antizipiert wird. Die Analyse der konjunkturellen und arbeitsmarktbedingten Rahmenbedingungen wird von den Marktteilnehmern dabei sorgfältig mit den Erwartungen an die geldpolitische Ausrichtung der Fed abgewogen. Ferner wird diskutiert, dass die Bank of Japan nach mehr als einer Dekade die Infrastruktur ihrer Negativzinspolitik verlassen könnte. Währenddessen äußerte die UBS Skepsis in Bezug auf das sogenannte "Goldlöckchen-Szenario" für die US-Wirtschaft. Signale, die das Vertrauen in eine reibungslose ökonomische Entwicklung dämpfen könnten, wurden angeführt, allerdings betrachtet die Großbank diese eher als Tempodrosselung und nicht als Bremse für das allgemeine Wachstum. Die Tendenz zum Kursverfall lässt sich vor allem in den volatilen Technologiewerten erkennen. So gerieten Nvidia-Aktien ins Blickfeld, da sie trotz neuer KI-Technologie-Lösungen, die auf einer Entwicklerkonferenz präsentiert wurden, einen vorbörslichen Verlust von 2,6 Prozent verzeichneten. Jensen Huang, CEO von Nvidia, kündigte eine neue Computerplattform an, die bereits eine Rekordrallye bei den Anlegern auslöste. Die Technologie, die für eine industriel Revolution sorgen könnte, kommt bei Unternehmen wie Cadence Design und Synopsys zum Einsatz, deren Aktien vorbörslich Zuwächse von bis zu 1,6 Prozent erfuhren. Eine weitere Meldung betraf Fusion Pharmaceuticals, deren Aktien um 100 Prozent stiegen, nachdem Astrazeneca ein Übernahmeangebot unterbreitet hatte, welches die vorgeschlagene Summe minimal überstieg und zusätzliche Anreize bei Erreichen unternehmerischer Ziele versprach. Das Abrutschen der Digitalwährungen schließlich setzte Unternehmen, die in diesem Sektor tätig sind, unter Druck. So musste die Handelsplattform Coinbase vor dem Börsenstart einen vorbörslichen Rückgang von fünf Prozent hinnehmen. Der Verfall des Bitcoin-Wertes wurde unter anderem auf Kapitalabflüsse aus einem neuen US-Bitcoin-Fonds zurückgeführt.