Vorsicht an der Wall Street: Anleger nehmen Gewinne mit und blicken auf Zinserwartungen

Eulerpool News
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Die Wall Street trat nach einem beeindruckenden ersten Quartal zu Beginn des zweiten Quartals den Rückzug an, wobei die Schwergewichte des US-Aktienmarktes Verluste verzeichneten. Experten sahen die Gründe hierfür in realisierten Gewinnen der Anleger, verknüpft mit einer eingeschränkten Zuversicht bezüglich einer nahenden Zinssenkung - ein Sentiment, das durch kürzlich veröffentlichte, unerwartet positive Wirtschaftsdaten weiter gedämpft wurde. Im Fokus des Handelstages stand der Dow Jones Industrial Average, der mit einem Minus von 1,00 Prozent schloss, sowie der Nasdaq 100, der um 0,94 Prozent nachgab. Auch der breiter gefasste S&P 500 musste Einbußen von 0,72 Prozent hinnehmen. Dennoch liegen alle drei Indizes in greifbarer Nähe ihrer historischen Höchststände, wobei der Dow seit dem Wendepunkt im Oktober beachtliche Gewinne verbuchen konnte. Zinspolitische Kommentare kamen von Loretta Mester, Präsidentin der regionalen Notenbank von Cleveland, die klare Beweise für einen Rückgang des Inflationsdrucks forderte, bevor Zinssenkungen erwogen werden könnten. Eine Anpassung der Zinsen nach unten könnte jedoch für dieses Jahr durchaus im Bereich des Möglichen liegen. Auch Mary Daly von der Federal Reserve Bank of San Francisco signalisierte eine ähnliche Haltung. Bei Unternehmensnachrichten stand Tesla nach der Bekanntgabe seiner Quartalsauslieferungen im Rampenlicht, welche die Anleger enttäuschten und zu einem Kursverlust von 4,9 Prozent führten. Rivian, ein Konkurrent im Bereich der Elektrofahrzeuge, konnte mit seinen Lieferzahlen positiv überraschen, doch der Aktienkurs gab ebenfalls nach. Ein weiterer ernüchternder Ausblick kam von PVH, dem Bekleidungsgiganten hinter Calvin Klein und Tommy Hilfiger, dessen Aktienkurs infolgedessen stark einbrach. Medicare-Versicherungsanbieter wie Unitedhealth, Humana und CVS Health sahen sich ebenfalls mit Abschlägen konfrontiert, nachdem Adjustierungen seitens der zuständigen US-Behörde hinter den Erwartungen der Branche zurückblieben. Insbesondere Humana, als stärkst betroffenes Unternehmen, verzeichnete deutliche Kurseinbußen. Abschließend ist noch die Entwicklung des Euro zu erwähnen, der gegenüber dem US-Dollar zulegte und seine Einbußen vom Vortag damit teilweise wettmachte. Die Europäische Zentralbank setzte den entsprechenden Referenzkurs fest.