Vodafone Deutschland: Schwierige Zeiten im TV-Geschäft

  • Vodafone Deutschland verzeichnet einen deutlichen Rückgang bei den TV-Abonnenten, bedingt durch das Ende einer gesetzlichen Regelung.
  • Das Unternehmen plant Maßnahmen wie Personalabbau und Effizienzsteigerungen, um sich in einer schwierigen Phase zu behaupten.

Eulerpool News·

Vodafone Deutschland sieht sich zunehmend herausgefordert. Der Telecom-Riese musste im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 einen deutlichen Rückgang bei seinen Fernsehkunden hinnehmen. Die Zahl der Abonnenten fiel um 655.000 auf nunmehr rund 11,1 Millionen. Dieser Verlust ist ähnlich hoch wie im Quartal zuvor und dürfte sich im laufenden Sommerquartal fortsetzen. Ein entscheidender Grund hierfür ist das Ende der gesetzlichen Regelung zum 1. Juli, die es Vermietern erlaubte, TV-Kosten über die Nebenkosten auf alle Mieter zu verteilen. Vodafone profitierte lange von dieser Regelung, da sie große Verträge mit Wohnungsbaugesellschaften sicherte. Mitbewerber wie Satelliten-TV-Anbieter oder die Deutsche Telekom mit Magenta TV hatten es in dieser Zeit deutlich schwerer. Nun schmelzt Vodafones Vorsprung im TV-Segment dahin. Ohne das besagte Privileg verliert Vodafone ein gutes Stück seines Massengeschäfts – entweder weil Mieter alternative Angebote bevorzugen oder ganz auf TV-Signale verzichten und stattdessen ausschließlich über Internet-Streaming Dienste wie Netflix oder die ARD Mediathek konsumieren. Von den ursprünglich 8,5 Millionen Haushalten, die aufgrund des Nebenkostenprivilegs beliefert wurden, möchte Vodafone mindestens die Hälfte mit neuen Vertragsmodellen halten. "Es war klar, dass sich der TV-Markt durch die Gesetzesänderung erheblich verkleinern würde", erklärt Firmenchef Marcel de Groot. Dennoch sieht er das Unternehmen auf einem guten Weg innerhalb der neu gesteckten Ziele. "Viele Kunden, die auch zukünftig ein TV-Produkt nutzen wollen, entscheiden sich für Vodafone." Gleichzeitig steht Vodafone in einer insgesamt schwierigen Phase. Mit Maßnahmen wie Personalabbau und Effizienzsteigerungen will das Unternehmen mit rund 15.000 Mitarbeitern in Deutschland wieder in die Spur finden. Im jüngsten Quartal zeigte sich die Problematik vor allem im TV-Segment, wodurch der Deutschland-Umsatz im wichtigen Servicegeschäft um 1,5 Prozent auf rund 2,8 Milliarden Euro sank. Auch im Bereich Festnetz-Internet und Mobilfunk verzeichnete Vodafone Rückgänge bei den Kundenzahlen. Zahlen zum operativen Ergebnis veröffentlichte das Unternehmen für das Quartal nicht. Dennoch gibt sich Firmenchef de Groot optimistisch: "Wir haben die Weichen gestellt, um im nächsten Geschäftsjahr wieder zu wachsen."
EULERPOOL DATA & ANALYTICS

Make smarter decisions faster with the world's premier financial data

Eulerpool Data & Analytics