Versäumte Suizidprävention: Ein Alarmsignal für Deutschland

Eulerpool News
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Die Thematik der Suizidprävention in Deutschland rückt zunehmend in den Fokus der gesellschaftlichen Diskussion. Gesundheitsminister Karl Lauterbach steht in der Kritik, die ihm vom Bundestag gesetzte Frist für die Vorlage eines verbesserten Konzepts zur Suizidprävention verstreichen lassen zu haben. Diese Nachlässigkeit ist bezeichnend für den allgemeinen Umgang des Landes mit einem Thema, das ein hohes Maß an Sensibilität und Verantwortung erfordert. Alarmierend ist die Beobachtung, dass die ohnehin schon hohe Anzahl von Selbsttötungen in Deutschland zuletzt weiter angestiegen ist. Die dadurch offenbarte Verzweiflung spiegelt sich in den tragischen Selbsttötungsmethoden wider, die von Erhängen über Vergiftung bis hin zum Sprung vor fahrende Züge reichen. Diese Entwicklung verlangt nach einer umgehenden und effektiven Reaktion des Staates: eine rund um die Uhr erreichbare Unterstützung, untermauert durch eine nachhaltige Finanzierung, sollte im Sinne der sozialstaatlichen Fürsorge als obligatorisch betrachtet werden. Der gegenwärtige Zustand offenbart zudem die vernachlässigte Position vulnerabler Gruppen innerhalb der Gesellschaft. Schwache, Kranke und Alte stellen augenscheinlich keine einflussreiche Lobby dar – ein Faktum, das anzuprangern ist, sollte es wahr sein. Eine kontrastierende Betrachtung zeigt, dass die Debatte um Suizidprävention und das Recht auf Sterbehilfe teilweise gegeneinander ausgespielt wurde; eine Entwicklung, die darauf hindeutet, dass das sensible Gleichgewicht zwischen Hilfe und gezielter Beratung für Sterbewillige aus den Fugen geraten ist. Der Appell für eine umfassende und zugängliche Beratung und Betreuung für alle, die mit Sterbewünschen ringen, steht im Raum. Ein deutliches Signal ist gefordert: der Staat und die Gesellschaft dürfen jene Menschen, die sich in einer derart ausweglosen Situation befinden, nicht im Stich lassen.