Verheerende Brände im Amazonas: Experten warnen vor Kipppunkt

  • Schlimmste Brände seit fast zwei Jahrzehnten im Amazonas
  • Experten warnen vor gravierenden Folgen für das Klima

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Im brasilianischen Amazonasgebiet wüten die schlimmsten Brände seit fast zwei Jahrzehnten. Laut Daten des brasilianischen Instituts für Weltraumforschung (Inpe) wurden seit Jahresbeginn 70.402 Feuer registriert – die höchste Zahl seit 2005 für diesen Zeitraum. Roberto Maldonado, Lateinamerika-Experte der Umweltschutzorganisation WWF, sprach anlässlich des Amazonas-Tags am 5. September über die verheerenden Auswirkungen. Etwa 20 Prozent des ursprünglichen Regenwaldes sind nach Angaben des WWF bereits zerstört. Wissenschaftler warnen, dass bei einer Zerstörung von 25 Prozent des Waldes ein Kipppunkt erreicht sei, ab dem sich der Amazonas großteils in eine Steppe verwandeln würde. Diese Entwicklung hätte gravierende Folgen für das Klima, da der Regenwald große Mengen CO2 speichert. Von Juni bis Oktober herrscht in Brasilien Waldbrandsaison. Häufig werden zunächst die Bäume gefällt und die abgeholzten Flächen dann in Brand gesteckt, um Weideflächen und Ackerland für den Sojaanbau zu schaffen. Der Amazonaswald, der als immense Kohlenstoffsenke fungiert, ist daher für das globale Klima von großer Bedeutung. Maldonado von WWF warnt: „Der Regenwald ist eine gigantische Klimaanlage, Regenmaschine und Kohlenstoffsenke. Wenn wir ihn nicht retten, wird sich der Süden des Kontinents in eine Art Sahelzone verwandeln.“ Zusätzlich wird die Situation dieses Jahr durch eine schwere Dürre verschärft. Mehr als ein Drittel Brasiliens, über drei Millionen Quadratkilometer, sind aktuell von extremer Trockenheit betroffen. Laut der Berichterstattung des Nachrichtenportals G1 handelt es sich dabei um die schwerste Dürre seit Beginn der systematischen Messung im Jahr 1950.
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