Verhaltener Auftakt bei Carl Zeiss Meditec getrübt von Lagerabbau

Eulerpool News
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Die steten Strömungen des Marktes zeigen ihre Kapriolen im aktuellen Geschäftsbericht von Carl Zeiss Meditec. Trotz des Druckes durch Lagerabbau und Währungsschwankungen konnte der Medizintechnikriese einen leichten Umsatzanstieg von einem Prozent auf 475 Millionen Euro im ersten Quartal verzeichnen. Dies stellt eine markante Entwicklung für das Unternehmen dar, das prominent im MDax gelistet ist und sich auf augenmedizinische Präzisionstechnik konzentriert. Einen Dämpfer erfuhr indes das operative Ergebnis: Hier sank das Ebit deutlich von 60,3 Millionen Euro im Vorjahr auf nunmehr 43,5 Millionen Euro. CEO Markus Weber verweist jedoch auf eine Entspannung der Lieferketten und prognostiziert eine Ausbalancierung der Sonderbelastungen durch Lagerabbau im nächsten Quartal. Jener Lagerbestand, angefüllt in Reaktion auf pandemiebedingte Lockdowns in China, wird sukzessive reduziert, womit sich ein aufmerksamer Blick auf den signifikanten chinesischen Marktanteil von circa 25 Prozent lohnt. Investoren zeigten sich am Markt sichtlich positiv überrascht, was sich in einem kräftigen Kursanstieg der Aktie manifestierte, die zeitweise um fast 13 Prozent anstieg und mit 119,60 Euro das Mai-Niveau des Vorjahres erreichte. Analystenstimmen wie jene von Graham Doyle (UBS) artikulieren Anerkennung für die Performance und die Bestätigung des eingeschlagenen Jahreskursziels des Unternehmens. Strategische Investitionen bleiben auch weiterhin ein zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie. Dies steht nicht konträr zu dem kürzlich verkündeten Aktienrückkauf, erläutern die Finanzvorstände. Der hohe Liquiditätsbestand des Unternehmens, der in der Vergangenheit zuweilen kritisch betrachtet wurde, steht sinnbildlich für eine solide Basis für mögliche Akquisitionen, die das Produktportfolio erweitern könnten. Besonders im Blickpunkt steht dabei die bevorstehende Übernahme des Dutch Ophthalmic Research Centers, welche für das erste Halbjahr 2024 terminiert ist. Mit rund 4800 Beschäftigten weltweit, darunter mehr als 2200 in Deutschland, positioniert sich Carl Zeiss Meditec auch auf dem Gebiet innovativer Lasertechnologie, OP-Mikroskopie und Entwicklung künstlicher Linsen für Augenerkrankungen als bedeutender Player auf dem internationalen Parkett.