Verhaltene Reaktion des DAX auf US-Arbeitsmarktdaten vor dem Wochenende

Trotz positiver Signale aus den USA blieb der DAX am Freitag fast unverändert und schloss geringfügig im Minus. Nach dem Höhenflug am Vortag, der den deutschen Leitindex auf einen neuen Höchststand katapultierte, vermochten die neuesten Arbeitsmarktdaten aus den Vereinigten Staaten keine weitere Euphorie zu entfachen. Mit einem kleinen Verlust von 0,16 Prozent ging der DAX ins Wochenende und verzeichnete einen marginalen Wochengewinn von rund 0,5 Prozent. Derweil rutschte der MDax der mittelgroßen Unternehmen mit einem Rückgang von 0,70 Prozent tiefer in die roten Zahlen. Finanzexperten, wie Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners, interpretieren die jüngsten Jobdaten aus den USA dennoch als positives Omen für die Börsenwelt. Das gedämpfte Lohnwachstum liefere der US-Notenbank Anlass, eine baldige Zinssenkung ernsthaft in Betracht zu ziehen. Dies wird als möglicher Katalysator für steigende Aktienkurse angesehen, insbesondere nachdem Notenbank-Chef Jerome Powell und die Europäische Zentralbank Anzeichen für eine Zinssenkung im Juni signalisiert hatten. Unter den Einzelwerten sorgte das starke Minus von 42,1 Prozent bei Hellofresh für Unruhe. Die Anleger zogen sich massiv zurück, als der Kochboxenlieferant seine mittelfristigen Ziele strich und einen erwarteten Rückgang des operativen Gewinns für das Jahr 2024 bekannt gab. Solche Entwicklungen setzen das Vertrauen in das Management erheblich unter Druck. Auf der Gewinnerseite konnten sich Immobilienaktien wie Vonovia und Aroundtown hervortun, die von der Aussicht auf sinkende Zinsen profitierten und deutliche Kursgewinne verbuchten. Ebenso zeigte sich Symrise nach überzeugenden Geschäftszahlen an der Spitze des DAX, während Rheinmetall nach einem kurzfristigen Hoch nunmehr Verluste hinnehmen musste. Eine positive Analystenbewertung verhalf Beiersdorf zu einem Kursanstieg und Atoss Software verzeichnete trotz Ankündigung eines Aktiensplits nur einen leichten Kursrückgang. Im internationalen Kontext stand der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 leicht im Minus, während der Cac 40 in Paris zulegte und der FTSE 100 in London Verluste vermeldete. In Übersee zeigte sich der Dow Jones Industrial an der Wall Street mit Gewinnen, und der technologielastige Nasdaq 100 erreichte sogar einen neuen Rekord. Die europäische Gemeinschaftswährung erreichte zeitweilig ein Zweimonatshoch gegenüber dem US-Dollar.