Vergleichsangebot nach Dammbruch: Vale und BHP bieten Milliardenentschädigung

Eulerpool News
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Fast ein Jahrzehnt ist vergangen, seit die Umwelttragödie das kleine Dorf Bento Rodrigues in Brasilien heimgesucht hat. Nun, in einem bemerkenswerten Schritt zur Wiedergutmachung, haben die beteiligten Bergbauunternehmen Vale und BHP einen finanziell substantiellen Vergleich vorgeschlagen. Mit einer Gesamthöhe von sagenhaften 127 Milliarden Reais, was umgerechnet etwa 23 Milliarden Euro entspricht, könnte der offerierte Deal sowohl für die öffentliche Hand als auch für die betroffenen Gemeinden eine Art finanziellen Frieden bedeuten. Die Aufteilung des Angebotes sieht vor, dass 72 Milliarden Reais direkt an die brasilianische Zentralregierung und die Teilstaaten Minas Gerais und Espírito Santo fließen würden, ebenso wie an die unmittelbar betroffenen Kommunen. Vale gab in einer Kommunikation mit den Investoren bekannt, dass bereits ein beachtlicher Betrag von 37 Milliarden Reais in wiederherstellende Maßnahmen und individuelle Entschädigungen geflossen ist. Zusätzlich dazu werden Reserven in Höhe von 18 Milliarden Reais für eventuell aufkommende weitere Forderungen zurückgestellt. Die Einzelheiten dieses Vorschlags waren zunächst durch einen Bericht der Tageszeitung 'O Globo' an die Öffentlichkeit geraten, trotz der eigentlich vertraulichen Behandlung des Themas. Daraufhin sah sich Vale zu einer offiziellen Bestätigung der Zahlen gezwungen. Das Rückhaltebecken einer Eisenerzmühle brach im Jahr 2015, bekannt als die 'Tragödie von Mariana', und setzte ungefähr 40 Millionen Kubikmeter toxischer Schlamm in den Doce Fluss frei. Der Zwischenfall forderte 19 Menschenleben, und abertausende waren plötzlich ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die Samarco Mine, ein gemeinschaftliches Projekt der brasilianischen Firma Vale und des britisch-australischen Unternehmens BHP, wurde zum Schauplatz eines ökologischen Desasters. Fortlaufende Gerichtsverfahren gegen die verantwortlichen Konzerne sind die direkte Folge des Unglücks, und der nun vorgelegte Vergleichsvorschlag ist Teil eines Schlichtungsprozesses, der unter der Schirmherrschaft eines Bundesgerichts in Brasilien stattfindet.