Verfügungsstopp in Russland: Unicredit-Besitz blockiert

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In einer bedeutenden juristischen Entwicklung hat ein Schiedsgericht in der russischen Metropole St. Petersburg das Vermögen der italienischen Bankengröße Unicredit auf Eis gelegt. Diese drastische Entscheidung wurde nach einem Antrag von RusChimAllianz getroffen, einer Tochter des Energiegiganten Gazprom, welche für die Verwaltung eines Flüssigerdgasterminals an der Ostseeküste zuständig ist. Nachdem das strategisch wichtige Projekt aufgrund der verhängten westlichen Sanktionen zum Erliegen kam, für welches Unicredit als Garant fungierte, fordert RusChimAllianz nun 444 Millionen Euro Schadensersatz. Das Schiedsgericht hat Vermögenswerte in Höhe von 463 Millionen Euro blockiert, um potentielle Ansprüche zu sichern. Die Präsenz von Unicredit in Russland ist nennenswert: Sie ist die zweitgrößte ausländische Bank und rangiert gemessen am Bilanzvolumen unter den Top 20 des russischen Bankensektors. Die im Jahr 2021 vereinbarte Baumaßnahme für das Terminal wurde von RusChimAllianz mit den Unternehmen Linde und Renaissance Heavy Industries vereinbart, wobei Linde bereits einen Vorschuss für die Realisierung des Projekts erhalten hatte. Mit Beginn des militärischen Konflikts in der Ukraine durch Russland kamen westliche Sanktionen zum Tragen, welche den Bau stoppten. Das Schiedsgericht in St. Petersburg wurde ebenfalls angerufen, um Klagen gegen andere Garanten des Geschäfts, wie Deutsche Bank, Commerzbank, Bayerische Landesbank und Landesbank Baden-Württemberg zu prüfen. Im Gegensatz zu Unicredit stehen diese jedoch nicht im selben Maße mit einem operativen Netzwerk in Russland da. Zusammengefasst lässt sich konstatieren, dass der juristische Disput um das LNG-Terminal nicht nur ein bedeutendes geopolitisches Spannungsfeld berührt, sondern auch weitreichende Implikationen für die beteiligten Finanzinstitute nach sich ziehen könnte.
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