Varta macht Fortschritte bei Sanierung – Zustimmung von Schuldscheindarlehensgebern

  • Varta erzielt bedeutsamen Fortschritt im Sanierungsverfahrens.
  • Beteiligung von Porsche und zusätzlichen Darlehen von Gläubigern.

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Der angeschlagene Batteriekonzern Varta hat im Rahmen seines Sanierungsverfahrens einen bedeutsamen Fortschritt erzielt. „Wir haben lange verhandelt und nun auch eine Lösung mit den Schuldscheindarlehensgebern gefunden“, erklärte Konzernchef Michael Ostermann. Er zeigt sich optimistisch, dass die Gruppe dem Konzept mehrheitlich zustimmen wird. Dies würde den Sanierungsprozess erheblich beschleunigen und vereinfachen. Laut Ostermann unterstützen nun fast alle von der Sanierung betroffenen Gruppen mehrheitlich das im August vorgestellte Konzept. Eine Ausnahme bilden die Kleinaktionäre, die aus dem Unternehmen gedrängt werden sollen und den Totalverlust ihrer Investitionen befürchten. Anlegerschützer haben bereits Widerstand angekündigt, jedoch könnten deren Interessen im Rahmen des Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetzes (StaRUG) ausgehebelt werden. Das Sanierungskonzept sieht im Wesentlichen einen Schuldenschnitt und die Verlängerung bestehender Kredite vor. Ziel ist es, die Verbindlichkeiten des Unternehmens von fast einer halben Milliarde Euro auf rund 230 Millionen Euro zu reduzieren. Dies stellt eine geringere Reduzierung als ursprünglich geplant dar, jedoch ist der Einstieg des Sportwagenbauers Porsche und zusätzliche Darlehen von Gläubigern ebenfalls Teil der Finanzierungslösung. Der Zeitplan des Restrukturierungsprozesses wird konkreter. Nach der Zustimmung der beteiligten Parteien soll der Plan in der ersten Oktoberwoche, spätestens jedoch Mitte Oktober, beim zuständigen Sanierungsgericht eingereicht werden. Ostermann erhofft sich einen Abschluss des Verfahrens zum Ende des Jahres, spätestens aber bis Ende Januar. Sollte der Plan aufgehen, wird erwartet, dass die Finanzierung der Varta AG bis Ende 2027 gesichert ist. Im Zuge der Restrukturierung sollen zudem in der Verwaltung Stellen abgebaut werden. Varta hatte das vorinsolvenzliche Verfahren im Juli eingeleitet, was zu einem signifikanten Kursverlust der Aktie führte. Der Konzern, der zuletzt etwa 4.000 Mitarbeiter beschäftigte, leidet schon länger unter schwankender Nachfrage nach kleinen Lithium-Ionen-Knopfzellen, Billigkonkurrenz aus China und den Folgen eines Hackerangriffs, der im Februar die Computersysteme des Unternehmens lahmgelegt hatte. In den ersten neun Monaten des Jahres 2023 erzielte Varta einen Umsatz von rund 554 Millionen Euro. Aufgrund des Hackerangriffs stehen aktuellere Geschäftszahlen noch aus. Der Geschäftsbericht für das Jahr 2023 wird Ende Oktober erwartet, und Angaben zum ersten Quartal 2024 sollen im November folgen.
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