US-Wirtschaftsdaten bescheren europäischen Börsen leichte Erholung

Eulerpool News
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Die europäischen Börsen konnten am Freitag Verluste verzeichnen, die jedoch durch positive Reaktionen auf die US-Wirtschaftsdaten gemildert wurden. Der EuroStoxx 50 schloss mit einem Minus von 0,23 Prozent bei 4463,51 Punkten. Damit ergibt sich in der ersten Handelswoche des Jahres 2024 ein Minus von 1,3 Prozent. Im Jahr 2023 hatte der Index um über 16 Prozent zugelegt. Auch der französische Cac 40 schloss im Minus bei einem Abschlag von 0,40 Prozent und einem Stand von 7420,69 Zählern. Der britische FTSE 100 verlor 0,43 Prozent und notierte bei 7689,61 Zählern. Eine überraschend starke Stimmungseintrübung im US-Dienstleistungssektor gab den Kursen am Nachmittag leicht Auftrieb. Dies könnte die Hoffnung auf zukünftig sinkende Zinsen wiederbeleben, nachdem sie in den letzten Tagen gedämpft war. Zuvor hatten starke US-Arbeitsmarktzahlen den Druck auf die Kurse nicht erhöht. Es scheint, als hätten die Börsen nach dem schwachen Jahresstart nun etwas mehr Realismus eingepreist. Die Euphorie bezüglich möglicher Zinssenkungen ist auf ein normales Maß reduziert worden, so Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. Im Sektor der Nahrungs- und Getränkehersteller belasteten hohe Verluste von Pernod Ricard und Remy Cointreau. Das chinesische Wirtschaftsministerium hat am Freitag eine Anti-Dumping-Untersuchung von Spirituosen aus der Europäischen Union angekündigt, insbesondere auf Weinbranderzeugnisse in Liefergrößen von unter 200 Litern. Die Untersuchung erfolgt auf Antrag eines chinesischen Spirituosenverbandes und ist auf die wachsenden Handelsspannungen zwischen der EU und China zurückzuführen. Pernod Ricard verzeichnete einen Verlust von 3,6 Prozent, während Remy Cointreau um zwölf Prozent einbrach. Im Rohstoffsektor gab es einen Verlust von 6,9 Prozent bei Endeavour Mining. Der Goldproduzent hat sich von seinem Unternehmenschef getrennt und dies mit dessen Fehlverhalten begründet. In der Schweiz stiegen die Aktien von Docmorris um 12,7 Prozent. Die Privatbank Berenberg hat die Aktien von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 60 auf 100 Franken angehoben. Analyst Gerhard Orgonas erwartet im vierten Quartal nur eine leichte Umsatzerholung für das deutsche Geschäft des Medikamentenversands, ab 2024 jedoch ein jährliches E-Rezept-Wachstum von 100 Prozent.