US-Präsidentschaftswahl sorgt für Turbulenzen an den Börsen

  • Der Rückzug von Joe Biden aus dem US-Präsidentschaftsrennen beeinflusst die Märkte.
  • Analysten erwarten, dass Nebenwerte und Quartalszahlen positiv überraschen könnten.

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Der Rückzug von Joe Biden aus dem Rennen um das US-Präsidentenamt hat die Stimmung an den Märkten spürbar beeinflusst. Die Frage, ob Kamala Harris oder ein anderer Kandidat die Demokraten ins Weiße Haus führen kann, steht im Raum. Investoren setzen inzwischen vermehrt auf eine zweite Amtszeit von Donald Trump. Hierbei haben besonders kleinere US-Unternehmen sowie Öl- und Gasförderer von einer günstigen Marktlage profitiert, während Technologiewerte Rückschläge hinnehmen mussten. Die Deutsche Bank verweist auf die Möglichkeit, dass dieser „Trump-Trade“ nun an Dynamik verlieren könnte. Robert Halver von der Baader Bank sieht insbesondere für Substanzwerte aus der zweiten Reihe neue Chancen, sollte Trump erneut Präsident werden. Unternehmen, die im Russell 2000 gelistet sind, generieren im Schnitt 80 Prozent ihres Umsatzes in Nordamerika. Analysten prognostizieren, dass das Gewinnwachstum dieser Nebenwerte bis 2026 jährlich doppelt so stark ausfallen könnte wie das der großen Blue Chips aus dem S&P 500. Der DAX startete in die Woche bei 18.262 Punkten, was einem leichten Plus gegenüber dem Handelsschluss vom Freitag bei 18.172 Punkten entspricht. Helaba-Analyst Ulrich Wortberg macht mehrere Faktoren für die zurückhaltende Risikobereitschaft verantwortlich: politische Unsicherheiten in den USA, potenziell verschlechterte Handelsbeziehungen mit der Eurozone und eine deutliche Korrektur bei US-Technologieaktien. Die weltweit gemeldete IT-Störung am vergangenen Freitag habe diese Verunsicherung zusätzlich befeuert. An der Wall Street verzeichnete der Dow Jones nach einem neuen Allzeithoch zur Wochenmitte ebenfalls Verluste. Der Nasdaq 100 entfernte sich weiter von seinem Rekordhoch und notierte zuletzt bei 19.592 Punkten. Charttechniker Christoph Geyer warnt, dass der DAX an einer entscheidenden Trendlinie angekommen ist. Sollte das letzte signifikante Tief von Mitte Juni unterschritten werden, könnte dies nach der Dow-Theorie eine kritische Lage herbeiführen. Geyer erwartet, dass die neue Woche für den weiteren Trend entscheidend wird, da die Statistik nichts Gutes verhieße. Trotz dieser Unsicherheiten gibt es positive Signale seitens der Quartalszahlen. Die DekaBank weist darauf hin, dass die nächsten zwei Wochen sowohl in Europa als auch den USA entscheidend für die Berichtssaison des zweiten Quartals sind. Erste Zahlen waren überzeugend, und es wird allgemein eine gute Bilanzsaison erwartet.
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