US-Börsen wagen Comeback nach Schwächephase

  • US-Börsen stabilisieren sich nach einem schwachen Start in die Woche.
  • Technologie- und Halbleiterunternehmen leiden unter Marktturbulenzen.

Eulerpool News·

Nach einem holprigen Wochenstart sind die US-Börsen am Donnerstag in eine Phase der Stabilisierung übergegangen. Die führenden Technologie-Indizes setzten zunächst ihre Verlustserie fort, erreichten jedoch im Tagesverlauf einen moderaten Aufwärtstrend. Insbesondere der Nasdaq 100 konnte sich, nach einem Einbruch von 3,7 Prozent zur Wochenmitte, zuletzt um 0,09 Prozent auf 19.049,13 Punkte erholen. Der marktbreite S&P 500 legte um 0,25 Prozent auf 5.440,53 Punkte zu, während der Dow Jones Industrial um 0,28 Prozent auf 39.964,60 Punkte anstieg. Die jüngsten Marktturbulenzen wurden durch Unsicherheiten über die Rentabilität der Investitionen großer Technologieunternehmen in Künstlicher Intelligenz befeuert. Aus Europa kamen zudem schlechte Nachrichten: Die Chip-Produzenten STMicroelectronics und BE Semiconductor korrigierten ihre Unternehmensprognosen nach unten. Dies führte dazu, dass Anleger sich insbesondere von Aktien aus der Halbleiterbranche trennten. Analysten der niederländischen Bank ING verweisen zudem auf die jüngst eingetretene Stabilisierung des japanischen Yen als einen weiteren Faktor, der die Risikoneigung der Investoren dämpft. Viele Spekulanten hatten sich in Japan günstig finanzierte Mittel beschafft, doch diese Handelsstrategie droht nun zu scheitern und führte zu Gewinnmitnahmen an den Aktienmärkten, die zuvor kräftig gestiegen waren. Der Dow hat im laufenden Jahr bereits Gewinne von bis zu 10 Prozent verbucht. Innerhalb des konjunktursensiblen Nasdaq 100 verzeichneten mehrere Halbleiterunternehmen weitere Kursverluste. Der Kurs von ARM Holdings fiel um 3,7 Prozent, während die Aktien von NXP Semiconductors, AMD und Micron Technology Verluste zwischen 0,7 und 1,6 Prozent hinnehmen mussten. Unter den größten Verlierern im S&P 500 brachen die Aktien von Ford um 17,5 Prozent ein, da sich die finanziellen Belastungen durch Elektroautos weiter verschärfen. Bei den Anteilscheinen von Edwards Lifesciences kam es zu einem Einbruch von fast 25 Prozent, ausgelöst durch enttäuschende Umsatzzahlen im Medizintechniksegment. Analyst David Roman von Goldman Sachs sieht die Ursache jedoch eher in Kapazitätsengpässen bei Kliniken und Ärzten als in einer rückläufigen Nachfrage. Entgegen dem allgemeinen Trend zogen die Aktien von RTX zu den Spitzenreitern im S&P 500 und stiegen um mehr als acht Prozent. Der Konzern profitierte von einem starken zweiten Quartal im Luftfahrt- und Rüstungsbereich. Die Tochtergesellschaft Pratt & Whitney erzielte durch ihr Triebwerksgeschäft sowie deren Wartung und Reparatur solide Ergebnisse. Raytheon profitierte von einer erhöhten Nachfrage nach Patriot-Flugabwehrsystemen und Stinger-Flugabwehrraketen. Im Dow Jones stiegen die Papiere von IBM um 3,6 Prozent, unterstützt durch ein starkes Software-Geschäft, das die Erwartungen der Analysten übertraf. Am Index-Ende verloren jedoch die Aktien von Honeywell 5,4 Prozent, nachdem der Industriekonzern seine Prognose für den bereinigten Gewinn je Aktie gesenkt hatte.
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