US-Börsen trotzen starken Arbeitsmarktdaten mit Aufschwung

Eulerpool News
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Trotz eines überraschend positiven Berichts zum US-Arbeitsmarkt, der Sorgen um eine verzögerte Lockerung der Geldpolitik nährte, fand die Wall Street am Freitag zurück auf den Wachstumspfad. Der Dow Jones Industrial, der Tag für Tag das Stimmungsbarometer der Anleger darstellt, konnte um 0,80 Prozent auf 38 904,04 Punkte klettern. Auf Wochenbasis verzeichnete der Index jedoch einen Rückgang von 2,3 Prozent. Der für seine Technologielastigkeit bekannte Nasdaq 100 zeichnete einen Gewinn von 1,28 Prozent auf 18 108,46 Zähler auf, während er auf die Woche berechnet lediglich eine minimale Delle von 0,8 Prozent hinnehmen musste. Ebenso im Aufwind befand sich der S&P 500, der für seine breite Marktabdeckung steht und um 1,11 Prozent auf 5204,34 Punkte stieg. Der vorangegangene Tag hatte die Indizes von ihren Hochs fallen lassen, nicht zuletzt aufgrund von Kommentaren Neel Kashkaris, des Präsidenten der regionalen Notenbank von Minneapolis. Er deutete an, dass Zinssenkungen bei einem ins Stocken geratenen Fortschritt in Sachen Inflationsreduktion womöglich ausbleiben könnten, und charakterisierte die jüngsten Preisentwicklungen als "etwas beunruhigend". Ökonomen wie Thomas Gitzel von der Liechtensteiner VP Bank preisen jedoch Zinssenkungen als das wahrscheinlichste Szenario und verweisen auf eine nachlassende Einstellungsbereitschaft in US-Unternehmen, die schlechtere Arbeitsmarktdaten und damit folgend Zinssenkungen der Fed nach sich ziehen könnte. Brian Rose von der Schweizer UBS erwartet trotz eines gemäßigten Lohnanstiegs gleich drei Zinskürzungen bis Ende des Jahres, vorausgesetzt es kommt zu einer Abschwächung des Arbeitsmarktes sowie der Inflation. Ein Bericht von Reuters über die angeblichen Abkehr Teslas von Billigauto-Plänen brachte die Aktien des E-Auto-Herstellers um 3,6 Prozent ins Taumeln, obwohl Elon Musk, der CEO des Unternehmens, die Aussagen zurückwies und die Nachrichtenagentur der Falschdarstellung bezichtigte. Zuvor hatten bereits enttäuschende Auslieferungszahlen die Investorenstimmung eingedämpft. Intel hingegen erlebte mit einem zusätzlichen Abschlag von 2,6 Prozent am Freitag einen weiteren Rückschlag, nachdem bekannt wurde, dass Verluste in der Chip-Auftragsfertigung noch anhalten könnten. Im Gegenzug setzte Amazon seinen Aufwärtstrend fort und erzielte ein Plus von 2,8 Prozent. Krispy Kreme begeisterte die Marktteilnehmer mit einem Kurssprung von 7,3 Prozent dank einer hochgestuften Bewertung durch Piper Sandler und einer erst kürzlich veröffentlichten Kooperation mit McDonald's, die jedoch ihrerseits einen leichten Wertverlust von 1,3 Prozent verzeichnete. Der Euro fand nach anfänglichen Verlusten durch die starken US-Jobdaten wieder Halt und schloss nach dem Handel in New York bei 1,0837 US-Dollar, während am Anleihenmarkt die Kurse sanken und die Renditen für zehnjährige Staatspapiere auf 4,4 Prozent kletterten.