US-Börsen im Wartemodus: Geldpolitische Impulse im Fokus

Eulerpool News
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Die zuvor erlebte Euphorie an den US-Börsen hat sich zu Beginn der Woche eine Pause gegönnt. Mit dem Blick auf den nahenden Arbeitsmarktbericht und den erwarteten Kommentaren von Jerome Powell, Fed-Präsident, vor dem US-Kongress, schienen sich die Anleger im Vorfeld wichtiger geldpolitischer Entscheidungen in Zurückhaltung zu üben. Marktexperten prognostizieren, dass die Geldpolitik in nächster Zeit abermals eine signifikante Rolle in der Steuerung der Aktienkurse spielen könnte. Eine Stimmungsabkühlung war beim Leitindex S&P 500 zu spüren, welcher moderat um 0,03 Prozent auf 5135,43 Punkte nachgab, trotz einer optimistischen Anhebung des Jahresendziels durch die Bank of America auf 5400 Punkte. Einen ähnlich geringfügigen Abwärtstrend erlebte der Nasdaq 100 mit einem Rückgang um 0,04 Prozent auf 18.295,19 Zähler, während der Dow Jones Industrial einen etwas deutlicheren Verlust von 0,23 Prozent auf 38.995,61 Punkte verzeichnete. Letzterer hatte bereits in früheren Tagen seine Rekordmarken gesetzt. Die jüngsten Höchststände der Indizes waren stark geprägt von einer Spannung aus Unternehmensbilanzen, Zinssenkungserwartungen und einem starken Interesse an Künstlicher Intelligenz (KI). Nichtsdestotrotz rechnen einige Marktbeobachter mit einer allfälligen Konsolidierungsphase auf dem momentan erhöhten Kursniveau. Dazu passt auch die Betrachtung von Thomas Altmann von QC Partners, der über den bemerkenswerten Gewinnlauf des S&P 500 während 16 der letzten 18 Handelswochen reflektiert und dessen Fortdauer in Frage stellt. Einer der Protagonisten des KI-Hypes ist Nvidia, dessen Aktienpreis sich binnen eines Jahres nahezu vervierfacht hat. Am Montag setzte die Aktie ihre Rekordjagd fort und durchbrach die 850-Dollar-Marke. Dieses Wachstum katapultierte Nvidia im globalen Vergleich auf den dritten Platz der wertvollsten Unternehmen und verdrängte dabei Saudi Aramco. Die Führung hält weiterhin Microsoft inne. Nvidia hatte bereits den Status eines zwei Billionen Dollar schweren US-Tech-Unternehmens erreicht und rückt nun näher an Apple heran, dessen Vorsprung auf etwa 600 Milliarden Dollar geschmolzen ist, insbesondere nach einem Kursrückgang von 3,1 Prozent bei Apple, welcher durch eine milliardenschwere Strafe der EU-Kommission ausgelöst wurde. Für Aufmerksamkeit sorgte zugleich Tesla, das einen Rückgang von mehr als fünf Prozent erlitt, nachdem die Auslieferungszahlen aus dem Werk in Shanghai den tiefsten Stand seit über einem Jahr erreichten – ein Effekt, der nicht nur durch das chinesische Neujahrsfest, sondern auch durch zunehmenden Preiswettbewerb auf dem weltgrößten Markt für Elektrofahrzeuge zu erklären ist. Ferner richteten sich die Augen der Investoren auf Macy's, dessen Aktien nach einer gesteigerten Übernahmeofferte von Arkhouse Management und Brigade Capital um mehr als 15 Prozent in die Höhe schnellten, nachdem ein voriges Angebot abgewiesen wurde. Lyft und Doordash profitierten ebenso von positiven Analystenkommentaren und legten um fünf beziehungsweise vier Prozent zu, wobei die RBC-Analysten über eine mögliche Kooperation beider Unternehmen spekulierten und ihre Bewertung auf "Outperform" anhoben. Nicht zuletzt fanden Kryptowährungswerte Beachtung, da der Bitcoin über die Marke von 66.000 Dollar kletterte und somit seinem Rekordhoch näherte, was für die Handelsplattform Coinbase einen Kursanstieg von acht Prozent zur Folge hatte.