US-Börsen gehen auf Nummer Sicher – Schwache Intel-Nachrichten und bevorstehender Zinsentscheid der US-Notenbank Fed bremsen Anleger

Eulerpool News
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Die Anleger an den US-Börsen haben am Freitag verstärkt auf Nummer Sicher gesetzt. Nach den erneuten Rekorden in den vergangenen Tagen und dem bevorstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank Fed ließ die Kaufbereitschaft der Investoren nach. Zusätzlich hatten enttäuschende Nachrichten von Intel die Stimmung bereits gedämpft. Der Leitindex Dow Jones Industrial konnte nach einem neuen Allzeithoch nur einen Teil seiner Gewinne behaupten und notierte zuletzt mit einem Plus von 0,03 Prozent bei 38.061,66 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500, der ebenfalls ein Rekordniveau erreicht hatte, drehte ins Minus und verlor 0,16 Prozent auf 4.886,37 Punkte. Der bereits zuvor schwache Nasdaq 100 weitete seinen Verlust auf 0,59 Prozent aus und lag bei 17.412,91 Punkten. Im Gegensatz zu den anderen beiden Indizes listet der Nasdaq 100 viele Technologiewerte auf, darunter auch Chiphersteller, die ebenfalls unter dem enttäuschenden Ausblick von Intel für das laufende Quartal litten. Die Aktien von Intel beendeten ihren Aufwärtstrend und verloren als größter Verlierer im Dow 12,3 Prozent. Auch im Nasdaq 100 waren Intel-Aktien vor dem Wochenende abgeschlagen. Marktexperte Thomas Altmann von QC Partners bezeichnete dies als 'nächste große Enttäuschung' in der aktuellen Berichtssaison. Auch die Aktien des Branchenkollegen KLA sackten um 5,6 Prozent ab, nachdem das Unternehmen ebenfalls eine schwache Prognose abgegeben hatte. Papiere weiterer Chipunternehmen wie Applied Materials, Micron Technology, Microchip und Qualcomm verzeichneten ebenfalls deutliche Verluste. Aus dem Finanzsektor enttäuschte Visa mit einem Umsatzminus von 1,7 Prozent. Die Quartalserlöse des Kreditkartenanbieters wiesen trotz eines kräftigen Anstiegs eine nachlassende Dynamik auf. In den vergangenen Jahren gehörte Visa jedoch zu den Gewinnern im Dow. Erst am Dienstag erreichten die Aktien mit knapp 273 Dollar ein Rekordhoch. Die Marktkapitalisierung von Visa hat sich in den letzten fünf Jahren fast verdoppelt und liegt derzeit bei rund 560 Milliarden Dollar. Damit ist der Kreditkartenanbieter aktuell der wertvollste Finanzkonzern der Welt. Der Spitzenreiter im Leitindex Dow Jones Industrial war vor dem Wochenende der Branchenkollege American Express. Die Aktien stiegen um 6,3 Prozent und erreichten zeitweise ein Rekordhoch. Der Finanzdienstleister mit Schwerpunkt Kreditkarten übertraf die Gewinnprognose für das Jahr 2024 und übertraf damit die Erwartungen. Beim Mobilfunkkonzern T-Mobile US konnte ein minimaler Kursgewinn verbucht werden. Das Unternehmen, das zur Deutschen Telekom gehört, verfehlte mit seinen Zahlen für das vierte Quartal 2023 teilweise die hohen Erwartungen der Anleger. Erst vor Kurzem hatten die Aktien ein Rekordhoch erreicht. Die Aktien der Fluggesellschaft Spirit Airlines fielen um knapp elf Prozent. Ein Gericht hatte kürzlich die Übernahme von Spirit Airlines durch den Konkurrenten Jetblue untersagt, gegen das beide Unternehmen Berufung eingelegt hatten. Jetblue äußerte Zweifel an den Erfolgsaussichten einer Fusion und wies auf noch nicht erfüllte Bedingungen hin, was von Spirit bestritten wurde. Die Aktien von Jetblue gewannen hingegen fast drei Prozent.