US-Automarkt: Volkswagen fährt voraus, Audi und Tesla im Rückwärtsgang

  • Volkswagen verzeichnete einen signifikanten Anstieg der Verkaufszahlen um fast ein Drittel.
  • Tesla musste einen Rückgang von fast 19 Prozent hinnehmen.

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Der US-Automarkt erlebt gegenwärtig eine Phase der Unsicherheiten, bedingt durch hohe Zinsen und verhaltene Käufer. Doch nicht alle Autobauer sind gleichermaßen betroffen. Volkswagen trotzt dem Gegenwind und verzeichnete in den letzten drei Monaten bis Ende Juni einen signifikanten Anstieg der Verkaufszahlen um fast ein Drittel auf 100.612 Fahrzeuge. Besonders beliebt bleiben die SUV-Modelle wie Atlas, Taos und Tiguan. Auch die Limousine Jetta trug zum Erfolg bei, während das E-Auto-Modell ID.4 einen Rückgang von 15 Prozent hinnehmen musste. Mittlerweile machen SUVs drei Viertel der Verkäufe der Kernmarke VW in den USA aus. Die Volkswagen-Tochter Audi hingegen kämpft mit erheblichen Schwierigkeiten. Das Unternehmen verzeichnete im zweiten Quartal einen Rückgang der Auslieferungen um 12 Prozent auf 48.687 Fahrzeuge. Seit Jahresbeginn beläuft sich das Minus auf 14 Prozent. Der Mangel an neuen Modellen gilt als Hauptgrund für diese Entwicklung. Audi plant jedoch Abhilfe mit der Einführung des neuen Elektro-SUV Q6 e-tron später im Jahr, wie Audi-US-Chef Daniel Weissland ankündigte. Positive Nachrichten gibt es dagegen von BMW. Der Münchner Autobauer konnte im zweiten Quartal 91.237 Fahrzeuge der Stammmarke verkaufen, was einem Anstieg von 3,7 Prozent entspricht. Besonders stark legten die vollelektrischen Fahrzeuge zu, die um fast ein Viertel zulegten. Allerdings war dieses Plus geringer als im ersten Quartal. Die Kleinwagenserie Mini musste hingegen einen Rückgang um ein gutes Fünftel verbuchen, was dem geplanten Umstieg auf eine neue, rein elektrische Modellpalette zugeschrieben wird. Während Mercedes-Benz und die VW-Tochter Porsche ihre Verkaufszahlen noch nicht bekanntgegeben haben, schätzen Marktforscher für Mercedes eine Stagnation bei etwa 96.000 Fahrzeugen. Porsche dürfte ein knappes Zehntel mehr verkauft haben als im Vorjahr und somit bei fast 21.000 Fahrzeugen liegen. Tesla musste einen Rückgang von fast 19 Prozent auf gut 142.000 Autos hinnehmen. Gemischte Ergebnisse zeigten auch die amerikanischen und japanischen Hersteller. Der Stellantis-Konzern erlebte einen Rückgang von etwa einem Fünftel, während Toyota seine Verkäufe um gut 9 Prozent steigern konnte. General Motors verzeichnete ein leichtes Plus. Experten erwarten, dass die aufs Jahr hochgerechnete Verkaufszahl im gesamten US-Markt bei etwa 15,8 Millionen Pkw und leichten Nutzfahrzeugen liegen könnte, verglichen mit 16,1 Millionen im Vorjahr. Gestiegene Zinsen und hohe Verkaufspreise machen Neuwagen weniger erschwinglich, was zu einer abwartenden Haltung der Käufer führt. Marktanalystin Erin Keating von Cox Automotive sieht die Verkaufspreise weiterhin über dem Niveau von 2020. Der Markt wurde zudem von einem Hackerangriff auf einen Softwareanbieter für Autohändler belastet, was zusätzliche Herausforderungen mit sich brachte.
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