US-Aktienmarkt erholt sich dank gesunkener Inflation

Eulerpool News
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Der US-Aktienmarkt erfuhr am Dienstag einen kräftigen Aufschwung dank einer gesunkenen Inflation. Der Dow Jones Industrial stieg um 1,43 Prozent auf den höchsten Stand seit zwei Monaten. Seit dem Tiefpunkt Ende Oktober hat sich die Kursrally des Dow nun auf fast 8 Prozent summiert. Im Oktober hat sich der Preisauftrieb in den USA spürbar abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,2 Prozent, während sie im September noch bei 3,7 Prozent lagen. Vor allem gesunkene Benzinpreise haben den Preisauftrieb gedämpft. Auch die Kerninflation, eine Kennziffer, die von der US-Zentralbank Fed besonders beachtet wird, ist zurückgegangen. Der marktbreite S&P 500 stieg um 1,91 Prozent und der technologielastige Nasdaq 100 kletterte um 2,13 Prozent auf den höchsten Stand seit vier Monaten. Tech-Aktien, insbesondere Technologieunternehmen, gelten als überdurchschnittliche Profiteure sinkender Zinsen. Thomas Gitzel, Ökonom bei der VP Bank, sieht die Haupttreiber für die Inflation in den USA in den Mieten. Wenn der Anstieg der Mietpreise in den kommenden Monaten weiter abflaut, sollte die Inflationsrate deutlich sinken, so Gitzel. Die Federal Reserve (Fed) hat ähnliche Erwartungen. Der Volkswirt ist sich sicher, dass der Höhepunkt der Zinsen erreicht ist und der nächste Zinsschritt nach unten gehen wird. Der Immobiliensektor profitiert von der Aussicht auf nicht weiter steigende Leitzinsen, was zu einem Gewinn von 5 Prozent führte. Bei niedrigeren Zinsen können sich Immobiliengesellschaften günstiger refinanzieren und gleichzeitig werden Verkäufe von Immobilien lukrativer. Die Aktien von Home Depot setzten sich an die Spitze des Dow mit einem Plus von 5,4 Prozent. Analysten bezeichneten den Ausblick des Einzelhändlers als "nicht so schlimm wie befürchtet". Der Aktienkurs zog auch andere Einzelhandelstitel wie Lowe's und Target nach oben. Die Papiere von Nvidia verzeichneten den zehnten Gewinntag in Folge und näherten sich wieder ihrem Rekordhoch von über 500 US-Dollar. Goldman Sachs erwartet in der kommenden Woche starke Zahlen und auch Signale für das vierte Quartal. Die Aktien von Beauty Health Company brachen dagegen um fast zwei Drittel ein. Das Kosmetikunternehmen senkte seine Prognose und muss sich einen neuen Vorstandschef suchen. Die Bank JPMorgan stufte die Aktien auf "Underweight" ab. Neben Aktien erfreuten sich auch Anleihen angesichts der rückläufigen Verbraucherpreise hoher Nachfrage. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen stieg auf den höchsten Stand seit zwei Monaten. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere fiel entsprechend deutlich. Im Devisenhandel profitierte der Euro von den Inflationsdaten, die den US-Dollar auf breiter Basis belasteten. Die Gemeinschaftswährung erreichte mit 1,0882 US-Dollar den höchsten Stand seit Ende August.