UNODC stellt neuen Aktionsplan gegen Menschenhandel und Schmuggel vor

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Die Vereinten Nationen passen sich den sich wandelnden Herausforderungen im Kampf gegen Menschenhandel und Schmuggel von Migranten an. Neue Strategien der Wiener UN-Behörde für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) zielen darauf ab, kriminellen Netzwerken effektiver entgegentreten zu können. Trotz früheren Optimismus, bei der Bekämpfung dieser Verbrechen signifikante Fortschritte zu erzielen, werden moderne Problematiken wie Kriege, Migration, Cyberkriminalität, die COVID-19-Pandemie und Klimawandel als komplizierende Faktoren identifiziert. Der UNODC-Experte Ilias Chatzis hebt hervor, dass die bisher erreichten Erfolge nicht gefährdet werden dürfen. Um den Kampf fortzuführen, sollen künftig vor allem die organisierten Verbrecherstrukturen und deren finanzielle Aktivitäten intensiver untersucht werden, da diese nach Analyse des UNODC in 90 Prozent der Fälle hinter der Menschenhandelsverurteilung stehen. Ein besonderer Fokus wird auch auf den Schutz von Kindern gelegt, welche etwa ein Drittel der Betroffenen ausmachen. Die Ausbeutung der Opfer durch Menschenhändler erstreckt sich auf Zwangsarbeit, Sexarbeit, kriminelle Aktivitäten, Organhandel und sogar Leihmutterschaft. Schmuggler hingegen transportieren Migranten auf gefährlichen Pfaden gegen hohe Bezahlungen über Grenzen. Die UN-Behörde plant, zukünftig die Überschneidungspunkte dieser Delikte näher zu betrachten und Migranten stärker zu schützen. Als Erfolgsbeispiel wird der Umgang mit ukrainischen Geflüchteten während des aktuellen Konflikts angeführt. Dank internationaler Solidarität und Unterstützung in Form von Sozialhilfe, Arbeitsangeboten und Schutz wurde ein befürchteter Anstieg des Menschenhandels unter Geflüchteten vermieden. Chatzis lobt dieses Vorgehen als vorbildlich und Appell an die Staatengemeinschaft, in ähnlichen Situationen entsprechend zu agieren.