Ungebrochene Konsumfreude trotz steigender Inflation – US-Wirtschaft zeigt Zweigesichtigkeit

Eulerpool News
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Die anhaltende Robustheit des US-Arbeitsmarktes hat zu Beginn des Jahres die Konsumfreude der Amerikaner befeuert und der Wirtschaft Stabilität verliehen. Doch gleichermaßen robust zeigte sich auch die Inflation, die weiterhin Herausforderungen darstellt. Im ersten Quartal stieg das Bruttoinlandsprodukt der USA, inflationsbereinigt, um 1,6 Prozent jährlich. Dieser Wert liegt deutlich unter den dynamischen 3,4 Prozent des Vorquartals und enttäuschte somit die Erwartungen vieler Prognostiker. Von dieser Verlangsamung des Wachstums zeigen sich Ökonomen weitgehend unbeeindruckt, sehen sie doch die Gründe primär in starken Schwankungen des Geschäftsinventars und des internationalen Handels – Faktoren, die zwischen den Quartalen oft stark variieren können. Die Basisdaten zur zugrundeliegenden Nachfrage weisen indes deutlich kräftigere Zahlen auf und bieten keine Anzeichen für eine Rezession, vor der im vergangenen Jahr noch häufig gewarnt wurde. "Die Zahlen deuten auf eine gewisse Mäßigung des Wachstums hin, sprechen aber dennoch für eine solide Wirtschaftslage", erklärt Michael Gapen, Chefökonom für die USA bei der Bank of America. Er betrachtet den Bericht als grundsätzlich positiv und sieht "wenig Anzeichen von Schwäche insgesamt." Jedoch ging mit den soliden Wachstumszahlen eine unerwartet schnelle Beschleunigung der Inflation einher. Die Verbraucherpreise stiegen im ersten Quartal um 3,4 Prozent auf Jahresbasis – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Anstieg von 1,8 Prozent im letzten Quartal des Vorjahres. Selbst wenn die volatilen Kategorien für Nahrungsmittel und Energie ausgeschlossen werden, liegt die Inflationsrate immer noch bei 3,7 Prozent. Zusammengenommen sind die Daten des ersten Quartals der jüngste Beleg dafür, dass die Bemühungen der Federal Reserve, die Inflation einzudämmen, ins Stocken geraten sind. Gleichzeitig zeigt sich, dass die Hoffnungen der Finanzmärkte auf eine sanfte Abkühlung der Wirtschaft, ein sogenanntes „Soft Landing“, verfrüht waren.