Unerwartete CEO-Nachfolge bei TD Bank sorgt für gemischte Anlegerreaktionen

Die Preisziele und Ausblicke für die TD Bank bleiben trotz der überraschenden Ankündigung von Donnerstag, dass der 32-jährige TD-Veteran Raymond Chun im kommenden April CEO Bharat Masrani ersetzen wird, unverändert. Obwohl ein Plan zur Nachfolge des CEO erwartet wurde, kam die Wahl von Chun, der zuletzt das kanadische Privatkundengeschäft leitete, überraschend. Viele hatten darauf gesetzt, dass der Aufsichtsrat einen externen Kandidaten wählen würde, um sich von den kostspieligen Anti-Geldwäsche-Problemen (AML) der Bank in den USA zu distanzieren. „Wir hatten mit Änderungen in der Führungsebene von TD gerechnet, aufgrund der anhaltenden Bedenken im Zusammenhang mit dem [U.S. Bank Secrecy Act] und AML und daher überrascht uns Masranis Ruhestand nicht,“ schrieb RBC Dominion Securities Analyst Darko Mihelic in einer Notiz an Investoren am Donnerstagabend. „Aber wir sind überrascht, dass Chun als nächster CEO ausgewählt wurde.“ Auch Scotia Capital Analyst Meny Grauman bemerkte, dass Chun „sicherlich nicht der 'externe' Kandidat ist, den die meisten Investoren erwartet hatten.“ Scotia's Gesamtreaktion auf die Nachricht sei „gemischt,“ während Mihelic eine „positive“ Stimmung verzeichnete, jedoch eine zurückhaltendere Analyse bot. Chun wird am 1. November Chief Operating Officer und in den Vorstand eintreten, bevor er am 10. April 2025 das Amt des CEO von Masrani übernimmt. Masrani wird bis zum 31. Oktober 2025 weiterhin als Berater der Bank zur Verfügung stehen. Grauman bezeichnet Chun als „einen erfahrenen Führungskraft, der jedoch relativ unbekannt an der Börse ist und nicht direkt mit TD's US-Problemen in Verbindung gebracht wird.“ BMO Capital Markets Analyst Sohrab Movahedi drängte Chun in einer Telefonkonferenz bezüglich seiner Qualifikationen angesichts der AML-Herausforderungen und fragte nach dem größten Problem, dem er sich je gegenüber sah. Chun betonte seine Erfahrung in leitenden Positionen bei TD, wie beispielsweise Präsident von TD Direct Investing sowie von TD Insurance, und Group Head des Vermögensverwaltungs- und Versicherungsbereichs von TD. TD rechnet damit, die AML-Probleme bis Jahresende zu lösen und hat etwa 3 Milliarden US-Dollar für Strafen im Zusammenhang mit einer US-Ermittlung zu angeblichen Geldwäscheaktivitäten bereitgestellt. Mihelic merkt an, dass die Strafen „signifikant und kostspielig“ sein werden, aber RBC glaubt, dass TD dennoch solides Wachstum erzielen kann. „Langfristig könnte Chun gezwungen sein, die Kultur von TD zu verändern und große strategische Entscheidungen bezüglich der US-Geschäfte zu treffen,“ schrieb Mihelic weiter. „Während diese langfristigen Themen wichtig sind, glauben wir nicht, dass sie die Aktienperformance von TD in den nächsten 12-18 Monaten erheblich beeinflussen werden.“