Unbeeindruckt von Raiffeisen-Einbruch: Der Wiener Leitindex ATX hält die Stellung

Eulerpool News
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Die Handelsaktivitäten an der Wiener Börse zeigten sich zur Wochenmitte trotz eines dramatischen Kurseinbruchs bei der Raiffeisen Bank International (RBI) robust. Der ATX, die Messlatte des Börsengeschehens in Österreich, behauptete sich konsequent und beschloss den Handelstag ohne prozentuale Veränderung, verankert bei 3453,91 Zählern. Schlagzeilen machte vor allem die RBI, deren Aktien auf eine markante Talfahrt geschickt wurden, nachdem ein Bericht kursierte, der von einer Intervention US-amerikanischer Behörden bei einem Milliardengeschäft der Bank berichtete. Die Finanzbehörden der USA fordern der österreichischen Großbank Berichten zufolge auf, im Kontext des heiklen Geschäfts rund um den russischen Oligarchen Oleg Deripaska und seine Beteiligungen am Bauunternehmen Strabag, zurückzutreten. Die RBI bestätigte, dass sie alle relevanten Sanktionen penibel geprüft habe und die Behörden über ihre Transaktionsabsichten ins Bild gesetzt wurden. Einen deutlichen Kontrast zur RBI bot die Lenzing-Gruppe, deren Aktien den Tag mit einem ansehnlichen Zuwachs von 10,7 Prozent abschlossen, was auf eine anhaltende Erholungstendenz schließen lässt. Ebenfalls im positiven Bereich bewegte sich die Aktie von Schoeller-Bleckmann Oilfield (SBO), die nach Bekanntgabe der Jahresergebnisse für 2023 ein Plus verbuchte. Die Finanzzahlen spiegelten ein starkes Geschäftsjahr wider und lagen im Erwartungsbereich der Marktteilnehmer. Im Fokus stand zudem die Andritz-Gruppe, die von einer Kurszielanhebung auf 81,1 Euro durch die Wiener Privatbank profitieren konnte. Mit einem leichten Kursplus schlossen die Papiere des Anlagenbauers. Vom Immobilienunternehmen CA Immo wurden nach Handelsschluss Zahlen erwartet; die Aktie gab vor der Bekanntgabe leicht nach. Marktteilnehmer warteten zudem auf Signale der US-Notenbank, da am Abend zwar keine Zinsänderung erwartet wurde, aber Hinweise auf die zukünftige Zinspolitik mit Spannung erwartet wurden. Die Aufmerksamkeit richtete sich besonders darauf, wann mit der ersten Zinssenkung zu rechnen sei und in welchem Maße die Zentralbank im Laufe des Jahres die Zinsen möglicherweise anpassen wird.