Unbeabsichtigte Tragödie: Israelisches Militär bedauert Tod amerikanisch-türkischer Aktivistin

Die israelische Armee hat bedauert, dass Aysenur Eygi, eine junge Amerikanerin, bei einer Demonstration im besetzten Westjordanland getötet wurde. Nach Angaben des Militärs wurde die Aktivistin höchstwahrscheinlich unabsichtlich von israelischem Feuer getroffen. In einer Erklärung zu den ersten Ergebnissen der Untersuchung hieß es, das eigentliche Ziel sei eine Person gewesen, die als "Hauptanstifterin" der Proteste beschrieben wurde, die die Armee als "gewalttätigen Aufruhr" bezeichnete. Eygi, die in Seattle lebte und erst kürzlich ins Westjordanland gereist war, um sich der International Solidarity Movement anzuschließen, war am Freitag bei einer Demonstration im Dorf Beita dabei. Beita ist seit Jahren ein Brennpunkt von Auseinandersetzungen, da die Bewohner gegen einen Siedler-Außenposten protestieren, von dem sie behaupten, er stehe auf ihrem Land. Die israelische Regierung hatte kürzlich erklärt, den Außenposten legalisieren zu wollen. Am Freitag hatten andere Demonstranten Steine auf israelische Soldaten geworfen, was letztlich zur Reaktion mit Schusswaffen führte. Zeugen am Tatort gaben an, dass zwar einige Demonstranten Steine geworfen haben, diese Auseinandersetzungen jedoch beendet gewesen seien, als Eygi getroffen wurde. Die Schießereien hätten zudem etwa 200 Meter entfernt stattgefunden. Der Vorfall hat eine breitere Diskussion über den exzessiven Einsatz von Gewalt seitens israelischer Truppen entfacht, ein Vorwurf, den Palästinenser seit Langem erheben. Das israelische Militär hat eine strafrechtliche Untersuchung eingeleitet, deren Ergebnisse später den Militärstaatsanwälten vorgelegt werden. Hingegen fordert Eygis Familie eine unabhängige Untersuchung durch Präsident Biden und andere ranghohe US-Beamte, da sie eine israelische Untersuchung für unzureichend halten, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.