Umstrukturierung an Russlands Machtspitze: Putin entlässt Verteidigungsminister Schoigu

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Kremlchef Wladimir Putin hat mit der Entlassung seines langjährigen Vertrauten und Verteidigungsministers Sergej Schoigu eine deutliche Veränderung im Machtgefüge Russlands vollzogen. Mehr als zwei Jahre nach dem Beginn der militärischen Auseinandersetzungen mit der Ukraine, tritt nun der bisherige stellvertretende Ministerpräsident Andrej Beloussow an Schoigus Stelle. Diese Entscheidung folgte kurz nach Putins Vereidigung für eine weitere Amtszeit. Die Ernennung eines Zivilsten auf das höchste Militäramt bedeute eine strategische Weichenstellung mit Blick auf Flexibilität und Innovationsfähigkeit, hieß es seitens des Kremlsprechers Dmitri Peskow. Beloussow, der seine Expertise in der Wirtschaftspolitik unter Beweis gestellt und Putin als Wirtschaftsberater gedient hat, bringe beste Voraussetzungen mit, um die russische Rüstungsindustrie technologisch voranzutreiben, so Duma-Abgeordneter Sergej Gawrilow. Die Abberufung Schoigus wurde vereinzelt bereits im Vorfeld durch Korruptionsvorwürfe gegen einen seiner Stellvertreter und die daraus resultierenden Machtkämpfe in russischen Sicherheitsstrukturen erwogen. Um die Kontinuität im Verteidigungsministerium zu garantieren, bestätigte Peskow, dass Generalstabschef Waleri Gerassimow sein Amt behalten wird. Schoigu soll indes die Position als Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats übernehmen, eine Rolle, die bisher von Nikolai Patruschew, dem ehemaligen Leiter des FSB, ausgefüllt wurde. Zu den weiteren Verbleibenden in Putins Kabinett gehört auch der erfahrene Außenminister Sergej Lawrow, dessen Amtszeit trotz Spekulationen über eine Ablösung fortgesetzt wird. Er gilt als einer der dienstältesten Außenminister und als Schlüsselfigur in Zeiten der Krise.